Karin Keelan und Eveline Lemke fordern einen Behindertenbeirat für Remagen

Die Gründung eines Behindertenbeirats für Remagen fordern Karin Keelan, Mitglied der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Remagener Stadtrat, und Eveline Lemke, Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Ahrweiler, anlässlich des Europäischen Proteststags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai. Bei einer Diskussionsveranstaltung, zu der der VdK-Ortsverein Oberwinter und die Kontaktstelle Rhein-Ahr des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) anlässlich des Protesttags ins Seniorenheim „Haus Franziskus“ nach Oberwinter eingeladen haben, sagten sie Christina Fuchs und Karl Kremer Unterstützung zu. Die Beiden setzen sich seit Jahren beharrlich für die Belange Behinderter in der Römerstadt ein.

Karl Kremer hat bereits 2002 ein Konzept für die Stadt Remagen entwickelt, nach dem Barrieren systematisch festgestellt, klassifiziert und abgebaut werden können. Sein Konzept wurde im Jahr 2003 vom Ortsbeirat einstimmig angenommen und der Stadt als Grundlage für den Abbau von Barrieren empfohlen. Außerdem schlägt Kremer die Gründung eines „Competence Teams“ aus Vertretern von Stadt, Feuerwehr, Behinderten und Baufachleuten vor. Weil es in Politik und Verwaltung an Experten für das Thema „behindertengerechtes Bauen“ fehlt, entstünden immer wieder unnötige Mehrkosten, die durch die Einbindung eines solchen Teams in die Planung von Bauprojekten vermieden werden könnten.

Christina Fuchs von der Arbeitsgemeinschaft „Selbst Aktiv“, einer Initiative der SPD Rheinland-Pfalz, betreut in Remagen die BSK-Kontaktstelle Selbsthilfe Körperbehinderter Rhein/Ahr. Sie setzt sich ebenfalls für die Gründung eines Behindertenbeirats aus Betroffenen und Fachleuten ein, der die Verwaltung bei Bauplanungen berät und unterstützt. Anlässlich des Protesttags erinnerte Christina Fuchs daran, dass Rat und Verwaltung der Stadt Remagen darauf zu achten haben, dass das Behindertengleichstellungsgesetz und die seit März 2009 verbindliche UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung eingehalten werden. Vor allem sei darauf zu achten, dass Zugang zu sämtlichen öffentlichen Räumen und Veranstaltungen sowie zu Wahlen und Vereinen in einem barrierefreien Umfeld gewährleistet sind. Der Besuch von Ratssitzungen im Remagener Rathaus ist Behinderten jedoch nach wie vor verwehrt. Bündnis 90/Die Grünen schlagen deshalb vor, die Plenumssitzungen grundsätzlich ins Foyer der Rheinhalle zu verlegen. Außerdem müsse die Verwaltung eine Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung einrichten. Ein öffentliches barrierefreies WC, das 24 Stunden am Tag geöffnet ist, sei für Remagen ebenfalls ein Muss.

Tatsächlich seien in Remagen in den vergangenen Jahren Bürgersteige abgesenkt, einige Behindertenparkplätze und ein „Rollendes Rathaus“ geschaffen worden, so Karin Keelan und Eveline Lemke. Außerdem sei auf der Westseite des Bahnhofs ein Behindertenaufzug gebaut und es seien Leitmarkierungen bis zum Bahnhofsausgang angebracht worden. Dennoch gebe es in Remagen noch noch jede Menge zu tun.

Print Friendly, PDF & Email