Grüne Fraktion fordert Stadtwerke für Remagen

Sollen die Energieversorgung in Remagen und der Betrieb des Stromleitungsnetzes weiterhin den großen Monopolisten überlassen werden? Sollen die Stromkonzessionen für ein paar Euro mehr auf 20 Jahre erneut an das RWE fallen? Gibt es für Remagen nicht auch die Möglichkeit, eigene Stadtwerke zu gründen und den Bürgern eigene kostengünstige Angebote zu machen? Mit Blick auf die anstehenden Beratungen im Stadtrat hat die Fraktion der Grünen ihren Fahrplan festgelegt. Tenor: Nichts soll bei den Beratungen ausgeschlossen werden. Ziel der Überlegungen muss sein, so Fraktionssprecher Frank Bliss, zum einen eine langfristig preisgünstige Versorgungslösung für die Bürger zu finden und zum anderen für Remagen eine zukunftsorientierte Stromversorgung zu sichern.

„Es gibt inzwischen Städte in Deutschland, die kaum größer als Remagen sind, ihren Bürgern aber ein Rundumpaket liefern können mit Strom, Gas und Fernwärme zu fairen Preisen. Einige Kommunen erzeugen dabei sogar ihren Strom selbst, und das auf eine ökologische und mit Blick auf die Energieausbeute hochgradig wirksame Weise mit Blockheizkraftwerken, Wind- oder Wasserkraft. Auch wenn wir keinen Platz für einen eigenen Windpark haben und keinen Bach für Wasserturbinen anzapfen können, so haben wir in Remagen doch mit Blick auf die öffentlichen Gebäude und neue Wohngebiete geradezu die Pflicht, an Alternativen zu den höchst unwirksamen und immer teurer werdenden individuellen Ölheizungen zu denken“, so Bliss.

Ein Meilenstein für die Energieversorgung im Ahrtal seien die kürzlich in Bad Neuenahr gegründeten Ahrtal-Werke, die auch über die Kreisstadt hinaus Strom und Gas zu niedrigen Preisen anbieten. Ob eine Zusammenarbeit mit diesem Anbieter, der sich zu 100 Prozent in kommunaler Hand befindet, möglich ist, wollen die Grünen in Remagen prüfen.

Auf dem Arbeitsprogramm der Grünen stand auch die Frage, wie die Barrierefreiheit in Remagen weiter ausgebaut werden kann. Weitere Themen waren die Schulentwicklung in Remagen und, nach den zahlreichen Starkregenfällen der vergangenen Wochen, das Thema Hochwasserschutz. Hier sei die Stadtverwaltung verpflichtet, eine ernsthafte Gefahrenabschätzung vorzunehmen.

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