Abreißkalender Alt-Neuenahr

imageAlt-Neuenahr hat das nächste seiner noch verbliebenen Häuser aus alten Tagen verloren, diesmal ein markantes Eckhaus, wo Jesuiten- und Wadenheimerstraße Zusammenstoßen. In ihrem „Abreißkalender 2014“ dokumentieren die Grünen „Postkartenansichten“ , wie sie demnächst nur noch in diesen zu bewundern sein werden. Seit November liegt auch ein „Sachstandsbericht“ der Verwaltung zum Antrag der Grünen-Fraktion im Stadtrat vor, eine Erhaltungssatzung für den Kern von Bad Neuenahr zu prüfen.

Vor einem Jahr hatten Die Grünen diesen Antrag eingebracht. Dabei hatte Fraktionssprecher Wolfgang Schlagwein betont, eine solche Satzungs bedürfe gründlicher Vorbereitung, einer soliden Datengrundlage und einer tragfähigen Begründung. „Der Satzungsgeber muß nachweisen, ob der Abriß von Gebäuden Wohnbevölkerung verdrängt, wie zu befürchten ist“, so Schlagwein vor einem Jahr in seiner Begründung des Antrags.

„Im November, neun Monate später, teilt uns die Verwaltung mit, eine solche Erhaltungssatzung bedürfe einer soliden Datengrundlage und eines Nachweises, dass tatsächlich Bewohner verdrängt werden. Soweit waren wir ohne Verwaltung aber auch schon. Es ist zwar schön, dass sie uns nach neun Monaten bestätigen, aber wir haben keine solche Bestätigung, sondern eine Entscheidungsgrundlage beantragt. Seitdem ruht der See wieder, es verschwindet ein Haus nach dem anderen, und am Ende hat sich das Thema erledigt. So kommen wir nicht weiter“, stellt Schlagwein fest.

Mit der Erhaltungssatzung wollen Die Grünen nicht nur die Gebäude selbst erhalten, sondern auch die Zusammensetzung der Bevölkerung in der Kernstadt. „Wenn nach und nach die Gebäude verschwinden, die noch preiswerten Mietraum bieten, werden die Menschen verdrängt, die sich die neuen Eigentumswohnungen nicht leisten können. Eine immer einseitiger werdende Bevölkerungsstruktur kann aber doch nicht gewollt sein?“

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