Zukunftsperspektive Ahrtal als Modellregion für Klimafolgenanpassung –
17-Punkte-Plan für den Neuaufbau des Ahrtals unter Einbeziehung des Kreises Ahrweiler

Wir denken, dass ein integriertes Gesamtkonzept für eine Modellregion für Klimafolgenanpassung unbedingt folgende 17 Kernforderungen berücksichtigen muss, die zum einen dem Bereich Wohnen und Leben an der Ahr und zum anderen dem Bereich Natur- und Umweltschutz an der Ahr Rechnung tragen. In der Mitte zwischen diesen beiden durchaus konkurrierenden Bereichen sehen wir GRÜNEN den Hochwasser- und Starkregenschutz sowie den verstärkten Katastrophenschutz und die Aufarbeitung
der Flutkatastrophe, um erneute Todesopfer zu vermeiden. Wie müssen wir den Neuaufbau im Ahrtal gestalten, dass die Menschen sicher und im Einklang mit der Natur dort leben können? Wir können Starkregenereignisse und Hochwasser nicht verhindern, aber wir können die Folgen abmildern und uns mit einem klimaneutralen und zukunftsweisenden Neuaufbau besser darauf vorbereiten.

Natur- und Umweltschutz an der Ahr
Der Ahr Raum geben, keine Rückführung in das alte Flussbett: Mit der Ahr – nicht gegen die Ahr.
Den Niederschlag durch jeweils spezifische Maßnahmen lokal binden (Regenrückhaltebecken, Umgestaltung der Land- und Forstwirtschaft: z.B. horizontale Bepflanzung im Wein- und Getreideanbau, Hecken und Blühstreifen)
Versiegelung von Flächen stoppen (Schwammstadt, Zisternen, Gründächer)
Erneuerbare Energien fördern (Wind-, Wasser- und Sonnenkraft) – grünen Strom lokal erzeugen und verwalten (Genossenschaften),

Ökologische Rahmenbedingungen für den Aufbau formulieren (weitere Schutzgebiete, etc.)

Hochwasserschutz – Starkregenvorsorge – Katastrophenschutz – Aufarbeitung
Sensibilisierung und Schulung der Bevölkerung für Warnmeldungen (gemeinsame Sprache, mehrere Systeme)
Aus der Katastrophe lernen: Zusammenarbeit von Ehrenamt und Katastrophenschutz – Aufgabenverteilung von Kreis, Land und Bund
Zukunftssicherheit: Integrierter Hochwasserschutz für den gesamten Einzugsbereich und das Tal der Ahr (Überlaufdeiche, Dämme, Hochwasserschutzmauern an dichtbesiedelten Ortsteilen, Freilegung der Verrohrung, querlaufende Bauwerke, etc.)
Trauma-Aufarbeitung durch Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen und Pädagog*innen für die Betroffenen, Helfenden, in Schulen, in Kitas, bei den Feuerwehren, etc. (langfristige Strukturen)
Wohnen und Leben an der Ahr
Alternatives Bauland und fairen finanziellen Ausgleich mit kurzfristigen Perspektiven für die Betroffenen sicherstellen
Gewerbebetriebe im Ahrtal und/oder im Kreis Ahrweiler nachhaltig neu aufbauen
Klimaneutrales Bauen: Neubauten als Passivhäuser ausführen (Wärmepumpen, Dämmung, Solaranlagen) sowie bei Renovierung/Umbau möglichst energetisch sanieren
Moderne, vernetzte und nachhaltige Mobilitätsformen einführen (Bahn und Bus, Rad- und Fußwege, E-Bike- und Car-Sharing, Ladeinfrastruktur für E-Mobilität und den Ausbau der Bahnstrecke)
Schutz der Kulturlandschaft und historischer Gebäude
Aufbau der Infrastruktur zur breitbandigen Anbindung aller Gemeinden und Ortsteile
Aufbau von Schulen und Kitas (Luftfilter, nachhaltige Architektur und kinderfreundliches sowie digitales Lernumfeld)
Im Neuaufbau dörfliche Quartierskonzepte entwickeln und umsetzen (Dorfmoderation, Arzt- und Nahversorgung, Dorfgemeinschaftshäuser, Sport- und Spielplätze, Verdichtung, Dorf- und Stadtentwicklung)

Download „Grundsatzpapier Neuaufbau Ahrtal – Kurzfasssung“ als PDF