Projekt „Remagen 2030“

Grüne im Remagener Stadtrat beantragen umfassenden Planungsauftrag für eine zukunftsfähige Stadt

Die Bevölkerung (nicht nur) in Remagen wird im Durchschnitt immer älter. Es werden entsprechend neue Anforderungen an einen seniorengerechten Wohnraum gestellt, aber auch die Versorgung durch Geschäfte oder Verkehrsangebote wird sich hierauf einstellen müssen. Schon die demographische Entwicklung der letzten zehn Jahre hat zudem gezeigt, dass immer neue Baugebiete auf der Grünen Wiese den Bevölkerungsrückgang nicht aufhalten können. Obwohl überall neu gebaut werden durfte, hat sich die Bevölkerung der Römerstadt in dieser Zeit um 260 Personen reduziert.

Bei einem weiteren Rückgang der Bevölkerung bei gleichzeitig immer teureren Erschließungen der neuen Wohngebiete werden jedoch Dienstleistungen wie die Wasserver- oder Abwasserentsorgung für alle Bürger zukünftig sehr viel teurer werden. Entsprechend muss sich die Stadtplanung umstellen und alle Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Stadt schaffen, die den genannten Problemen gerecht wird. Eine Stärkung der Ortskerne und der Remagener Innenstadt stehen dabei im Mittelpunkt der Überlegungen.

Bereits bei den Haushaltsberatungen für das laufende Jahr 2013 hatte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen vorgeschlagen, Haushaltsmittel bereitzustellen für einen Zukunfts-Planungsauftrag „Remagen 2030“ mit ersten Überlegungen. Bürgermeister Georgi hatte seinerzeit darauf verwiesen, dass die Mittel prinzipiell zur Verfügung stünden, der Antrag der Grünen jedoch der Konkretisierung bedürfte. Dies ist nun als Ergebnis der Fraktionstagung am 12. April mit Unterstützung von Andreas Hartenfels, Raumplaner und Mitglied der Grünen Landstagsfraktion in Rheinland-Pfalz erfolgt.

In einem Schreiben an den Remagener Bürgermeister wird nun beantragt, eine Wohnraumbedarfs- und Wohnraumentwicklungs- sowie Stadtentwicklungsstudie „Remagen 2030“ in Auftrag zu geben. Dabei sollen unter anderem die folgenden Fragestellungen bearbeitet werden:

  • Was sind die Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung der Lebensqualität für und mit den Menschen der Stadt Remagen?
  • Welche konkreten Herausforderungen ergeben sich aus der Tatsache einer älter werdende Stadtbevölkerung (z.B. bezüglich betreutes Wohnen, generationsübergreifender Wohnprojekte, barrierefreier Stadt und weiterer festzulegender Fragen)?
  • Welche gezielten Angebote für (junge) Familien sind notwendig, um sie zur Übernahmen von Wohnungen in Remagen motivieren zu können (Wohnraummodernisierung, kurze Wege zu Dienstleistungen, soziale Angebote, gute Bildungsangebote usw.)?
  • Was kann für die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Ressourcen der Stadt getan werden (Potential FH, kleine Wirtschaftskreisläufe, vielfältige Raumnutzungsangebote, Bestandspflege usw.)?
  • Was kann darüber hinaus getan werden, um dem drohendem Leerstand in den skizzierten Problemlagen frühzeitig zu begegnen?

Die Planungsstudie soll zudem einige Spezialfragen beantworten helfen, die für die Zukunft von Remagen von Bedeutung sind:

  • Kann durch die Zusammenlegung von Grundstücken eine rentable Neubebauung ermöglicht werden mit dem Ziel der Schaffung preisgünstigen Wohnraums und Gewerbeflächen (Ladenlokale)?
  • Wie können die zahlreichen vorhandenen Baulücken besser und im Sinne der Stadtplanung vermarktet werden?
  • Welcher Wohnungsleerstand ist bis 2030 in Remagen wo zu erwarten und was kann dagegen getan werden?

Wie Grünen-Fraktionssprecher Frank Bliss gegenüber der Presse betonte, sollte sich die Stadt in einem zweiten Schritt um Bundes- und Landesförderung zur Umsetzung der Empfehlungen der Studie bemühen. Diese Idee der Studie und eines Förderprojektes wurde bei der offen Fraktionssitzung Anfang April auch mit Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord besprochen, der grundsätzlich die Idee der Innen(stadt)entwicklung hervorhob und seine prinzipiell Unterstützung derartiger Planungen anbot. Auch Raumplaner Andreas Hartenfels bekundete in diesem Zusammenhang die Bereitschaft, ein zukunftsfähiges Stadtentwicklungsprojekt zu unterstützen.

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