Gut besuchte Veranstaltung zur Klimaschutzstrategie im Kreis Ahrweiler: Vortragsabend „betrifft.Sinzig“ mit Wilhelm Schulz

Sinzig, 22. Oktober 2024 – Die Vortragsreihe „betrifft.Sinzig“, diesmal organisiert von den GRÜNEN Ortsverbänden der Rheinschiene (Sinzig, Remagen und Bad Breisig), zog Mitte Oktober  rund 35 interessierte Bürgerinnen und Bürger ins Pfarrheim Sinzig. Unter dem Titel „Klimaschutzziele im Kreis Ahrweiler – worauf es jetzt ankommt“ präsentierte Wilhelm Schulz, Klimaschutzmanager des Kreises Ahrweiler, in einem 1,5-stündigen Vortrag die ambitionierten Pläne des Kreises und gab einen fundierten Einblick in die zukünftige Klimastrategie.

Ziel des Kreises ist es, bis 2030 den Strombedarf im Kreis vollständig durch erneuerbare Energien zu decken. Schulz betonte dabei, dass insbesondere der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft im Fokus steht. Bis 2040 soll der gesamte Kreis Ahrweiler klimaneutral werden – ein Ziel, das Schulz als realisierbar einstuft, auch wenn noch einige Herausforderungen auf dem Weg dorthin zu meistern sind.

Herausforderungen bei der Akzeptanz und Genehmigung
Besonders im Bereich des Windkraftausbaus und bei Freiflächen-Photovoltaikanlagen gibt es teils Widerstand in der Bevölkerung. Schulz verwies darauf, dass es oft schwierig sei, Anwohnende von solchen Projekten zu überzeugen, insbesondere wenn sie in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus realisiert werden sollen. Auch genehmigungstechnisch sind noch nicht alle Standorte gesichert, dennoch sei die Mehrheit der im Kreis geplanten Anlagen auf einem guten Weg zur Realisierung

Wärme und Verkehr als weitere zentrale Handlungsfelder
Ein weiteres wichtiges Thema des Abends war die Wärmewende im Kreis Ahrweiler. Schulz wies darauf hin, dass der Wärmemarkt noch immer stark von fossilen Brennstoffen dominiert wird – ein Zustand, der angesichts steigender Kosten für fossile Energieträger nicht zukunftsfähig ist. Die in den Kommunen nun anlaufende Wärmeplanung bietet bald die Grundlage, um den Anteil erneuerbarer Energien im Wärmemix zu erhöhen.

Auch der Verkehr bleibt eine große Herausforderung. Mit nur 1,5 % Elektroautos bei den Neuzulassungen seit 2021 liegt der Kreis Ahrweiler noch hinter anderen Regionen zurück. Schulz sieht hier einen wichtigen Handlungsbedarf, insbesondere was den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur betrifft, welchen die Kreisverwaltung aktuell an gleich mehreren Standorten forciert.

Engagement und Bürgerbeteiligung
Die Veranstaltung, die von Verena Örenbas, Sprecherin des Ortsverbands Bad Breisig der GRÜNEN und Kreistagsmitglied, moderiert wurde, bot den Teilnehmenden nicht nur wichtige Informationen, sondern auch die Möglichkeit zur Diskussion. „Der Abend war sehr informativ und hat gezeigt, dass der Kreis Ahrweiler in Sachen Klimaschutz sehr engagiert ist – aber auch, dass wir noch viel zu tun haben, um die gemeinsamen Ziele im Klimaschutz zu erreichen. Wir müssen unsere Bürger*innen im Kreis besser informieren und die Rahmenbedingungen in Bund, Land und Kreis verbessern, damit klimagerechtes Handeln einfach ist und belohnt wird“, so Örenbas. Sie betonte abschließend: „Es ist bemerkenswert, dass Wilhelm Schulz bereit war, seinen Freitagabend zu opfern, um den Bürgerinnen und Bürgern einen tiefen Einblick in die Klimaschutzstrategie des Kreises zu geben. Für solches Engagement der Mitarbeiter*innen im Kreis sind wir sehr dankbar“

Die Veranstalter zeigten sich mit der Resonanz auf den Abend sehr zufrieden und kündigten an, die Vortragsreihe fortzusetzen, um weiterhin über zentrale, aktuelle Themen zu informieren.