Schnee und Winter kamen wieder einmal völlig überraschend

Auf ihrem ersten Treffen im neuen Jahr 2011 hat die Remagener Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in der Casa Antonio Lopez auch eine Bilanz des Wintereinbruchs für die Remagener Bevölkerung gezogen. „Wieder einmal kam die Tatsache, dass es im Winter schneien und Glatteis geben könnte, für die Behörden bei uns völlig überraschend“, fasste Fraktionssprecher Frank Bliss die Diskussion zusammen. Wenn überhaupt etwas gegen Schnee und Glatteis getan wurde, so sei auf den wichtigsten Verkehrsachsen für den Kraftfahrzeugverkehr geräumt worden. An Fußgänger zu denken, sei in dieser Situation wieder einmal zu viel verlangt gewesen.

So habe die Straßenmeisterei Sinzig etwa den dieses Jahr besonders üppig gefallenen Schnee einfach auf die Fußwege entlang der Bundesstraße entsorgt und damit die Zugänge zu den dortigen Wohn- und Geschäftsgebäuden dicht gemacht, kritisierte der Grünen-Sprecher. „Da haben Bürger auf eigene Faust den Schnee wieder weggeschippt, damit Menschen mit Kinderwagen oder Behinderte überhaupt das Haus verlassen können, und das nächste Schiebe- und Streufahrzeug der Straßenmeisterei hat den Weg am Morgen wieder zugeschüttet. Wir stehen seit über 10 Jahren deswegen in jährlichem Kontakt mit der Stadtverwaltung Remagen, die sich ihren Angaben zu Folge auch jedes Mal an die Sinziger Straßenbehörde wendet. Genützt hat dies auch in diesem Winter absolut nichts. Dort scheint man nur durch Windschutzscheiben schauen zu können und keinen Schritt zu Fuß zu machen. Wer nicht mit dem Auto fährt, ist den Verantwortlichen schlichtweg egal“.

In der Diskussion kamen auch die öffentlichen Appelle der Stadtverwaltungen von Remagen und Bad Breisig in der Presse zur Räumpflicht bei Schnee zur Sprache. Hierbei sei wiederholt darauf hingewiesen worden, dass die Bürger den Schnee aus dem öffentlichen Verkehrsraum zu entfernen hätten. Dass dies unmöglich sei, ist nach Ansicht der Grünen offenkundig, nur für die Verwaltungen nicht einsichtig. Eine Teilnehmerin der Veranstaltung nutzte jedenfalls den Hinweis zu der zynischen Erwiderung, dass ihre Kühltruhe bereits voll sei und sie ihren Hausflur auch zukünftig nicht für die Schneelagerung zur Verfügung zu stellen gedenke.

Als Ergebnis des Diskussionspunktes kündigte die Stadtratsfraktion der Grünen an, nach Abschluss der Saison das Thema Winterdienst offiziell in den Ausschüssen der Stadt behandeln zu lassen mit dem Ziel, für den nächsten Winter vernünftige Regelungen zum Nutzen alle Verkehrsteilnehmer, also auch der Fußgänger, zu erarbeiten.

Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Remagen

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