Keelan: Verlässliche Kommunalpolitik zahlt sich auch auf Landesebene aus

Bündnisgrünes Künstlerplakat aus dem Kommunalwahlkampf 2009 in Remagen.

Hocherfreut reagieren die Grünen aus Remagen auf den Einzug von insgesamt 18 KandidatInnen ihrer Partei in den rheinland-pfälzischen Landtag. „Wir haben hier einen sehr guten Wahlkampf gemacht“, so Sprecherin Karin Keelan, „wir haben Aktionen mit unserer Spitzenkandidatin Eveline Lemke gestartet, haben jeden Samstag in der Innenstadt Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern geführt und in fast allen Häusern Flyer mit auf Remagen zugespitzten politischen Themen verteilt.“

Dennoch sei die Prognose der Grünen für die Landtagswahl „eher verhalten“ gewesen. Denn auch 2006 sei der Landtagswahlkampf gut verlaufen, dann aber sei die ernüchternde Wahrheit gekommen: Die Grünen scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde und kamen wieder nicht ins Parlament.
„Was damals ein unvorstellbar negatives Ergebnis war, drehte sich nun ins unvorstellbar Positive“, so Keelan. Bereits vor der Katastrophe in Japan hätten die Prognosen für die Grünen im zweistelligen Prozentbereich gelegen. Die Wählerinnen und Wähler aus Remagen hätten „dieses Mal die Verbindung zwischen Kommunal- und Landespolitik gesehen“, erklärt Keelan.

Stadtverbandssprecherin Karin Keelan (rechts) mit Antonio Lopez (von links), Spitzenkandidatin Eveline Lemke und dem grünen Ratsherrn Frank Bliss.

Dieses Argument werde durch zwei Resultaten unterfüttert:

  1. Mit 19.5 Prozent Erst- und 20,6 Prozent Zweitstimmen hätten die Grünen in Remagen ein weit über dem Landesdurchschnitt liegendes Ergebnis erzielt. „Die Bürgerinnen und Bürger trauen uns Grünen zu, auch in der Landespolitik mit zu mischen“, so Keelan, „verlässliche und kontinuierliche Kommunalpolitik zahlt sich langfristig auch auf Landesebene aus.“
  2. Ein geradezu sensationelles Ergebnis fuhren die Grünen in Unkelbach ein: 24,5 Erst- und 23,8 Zweitstimmen. Kurz vor dem Wahlsonntag hatten Stadtratsmitglied Antonio Lopez und Leni Weber, Mitglieder des Ortsbeirats Unkelbach, in Unkelbach Flyer verteilt, in denen sie die geplante Bebaung im „Alten Garten“ zum Thema machten. Tenor des Flyers: Wer nicht möchte, dass der „Alte Garten“ im derzeit geplanten Ausmaß gebaut wird, solle die Grünen wählen, denn alle anderen Parteien stimmten den Bebauungsplänen zu.

Leni Weber stellt fest: „In Unkelbach haben wir fast genauso viele Stimme bekommen wie in Bad Bodendorf, dem Wohnort unserer Spitzenkandidatin Eveline Lemke, und in anderen Orten des Kreises Ahrweiler, in denen die Landespolitik einen Denkzettel bekommen sollte – beispielsweise in Ohlenhard am Nürburgring.“

Welche Konsequenzen ziehen die Remagener Grünen nun aus dem Wahlergebnis? „Auf jeden Fall werden wir uns weiter für die Verhinderung des ‚Alten Gartens’ einsetzen“, verspricht Antonio Lopez, „denn eine beträchtliche Zahl von Bürgerinnen und Bürgern will diesen Ausbau eindeutig nicht haben.“ Weiter wollen die Remagener Grünen die Jugendarbeit intensivieren und ein kreisweites grünes Jugendbündnis gründen; denn die Wahlbeteiligung gerade bei den jungen Wählerinnen und Wählern sei diesmal außergewöhnlich groß gewesen und viele Jungewähler hätten sich für Grün entschieden.

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