Der grüne Kreisverband setzt weiter auf Eveline Lemke und Mathias Heeb

Das Sprecher-Duo Mathias Heeb (von rechts) und Eveline Lemke wurde ebenso wiedergewählt wie Kassierer Felix Pfendtner. Michael Weidner (links) ist der einzige Neue im Team.

Der Kreisverband Ahrweiler von Bündnis 90/Die Grünen fordert die rheinland-pfälzische Landesregierung auf, dafür zu sorgen, dass dem Kreis Ahrweiler aus der Neuordnung am Nürburgring keine finanziellen Nachteile entstehen. In einer von der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossenen Resolution heißt es: „Wir fordern den Landrat auf, bei der Landesregierung darauf hinzuwirken, dass die sich ggf. aus der Neuordnung ergebenden finanziellen Auswirkungen alleine von der Landesregierung getragen werden.“ Die Nürburgring GmbH gehört zu 90 Prozent dem Land; zehn Prozent der Anteile hält jedoch nach wie vor der Kreis Ahrweiler.

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, alte und neue Sprecherin des Kreisverbands sowie Vize-Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, stellte bei der gut besuchten Sitzung in den Bad Neuenahrer Bahnhofsstuben aber auch klar, dass ihr Kreisverband die außerordentliche Kündigung des Nürburgring-Pachtvertrages begrüßt. Ausstehende Pachtzahlungen hätten die Landesregierung zu diesem Schritt gezwungen. Außerdem habe der bisherige Pächter, die Nürburgring Automotive GmbH, der Landesregierung bislang kein Konzept zu einer dauerhaften erfolgreichen Bewirtschaftung des Rings und der ihn umgebenden Infrastruktur vorgelegt.

„Wir begrüßen die von der Landesregierung getroffene Entscheidung insbesondere auch deswegen, weil sie Ausweis eines neuen und transparenten Politikstils ist, den wir Grüne maßgeblich in die Wege geleitet haben“, so Lemke weiter. Welche finanziellen Auswirkungen die außerordentliche Kündigung hat, lasse sich derzeit nicht zweifelsfrei vorhersehen. Der Kreisverband Ahrweiler der Grünen werde sich jedenfalls „vehement dafür einsetzen, dass jegliche finanzielle Mithaftung für den Landkreis Ahrweiler ausgeschlossen wird.“

Im nächsten Schritt gelte es, ein Markterkundungsverfahren durchzuführen und die verschiedenen Möglichkeiten der Fortführung des Rings zu prüfen. Ergebnis müsse eine EU-weite und EU-konforme Ausschreibung sein. Dabei sei nicht absolut auszuschließen, dass Überkapazitäten stillgelegt oder gar zurückgebaut werden müssen. Hauptziel sei es, die langfristige Wirtschaftlichkeit des Rings zu gewährleisten. Es sei wichtig, die Neuordnung des Nürburgrings „mit Ruhe und vor allem mit den Menschen in der Region zu machen.“

„Wir Grüne akzeptieren die Formel 1 am Ring, sofern sie sich finanziell selbst trägt“, machte Lemke klar, „.“ Denn die Formel sei ein Milliardengeschäft, dass keinesfalls die Steuerzahler belasten darf. „Wir wollen verhindern, dass das Land weiter als Cashcow missbraucht wird.“

Bei der anschließenden Vorstandswahl wurden Eveline Lemke (Bad Bodendorf) und Mathias Heeb (Nierendorf) als Sprecherin und Sprecher des Kreisverbands bestätigt. Michael Weidner (Bad Neuenahr) übernimmt die Geschäftsführung. Und Felix Pfendtner aus Bad Bodendorf führt weiterhin die Kasse. Pfendtner informierte Mitglieder und Zuhörer darüber, dass die Zahl der Mitglieder im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent auf 123 gestiegen sei.

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