Mit einer guten Mischung aus neuen und bekannten Gesichtern gehen die Grünen in den Wahlkampf um den Kreistag. Die Partei trat Mitte der Woche im Grafschafter Rathaus zusammen, um ihre Kandidatenliste zu wählen. Diese wird von Kreissprecher Mathias Heeb aus der Grafschaft, Jasmin Lemler aus Bad Breisig, dem Bad Neuenahrer Kreistagsveteran Wolfgang Schlagwein und Iris Loosen aus Remagen-Oberwinter angeführt. Es folgen Frank Bliss, der ebenfalls schon im Kreistag vertreten und als Fraktionsvorsitzender der Remagener Grünen bekannt ist, Richard Klasen (Sinzig-Westum), Bernadette Heeb-Klöckner (Grafschaft), Christoph Scheuer (Heimersheim), Karin Keelan (Remagen) und Hennes Fuhrmann (Lind).
In ihren Zielen sind sich die Grünen Kandidaten einig: „Wir als Grüne wollen unseren Kreis nachhaltig, aus eigener Kraft und eigenen Stärken eigenständig entwickeln. Die Zeit millionenschwerer Prestigeprojekte wie am Nürburgring ist vorbei“, skizzieren Mathias Heeb und Wolfgang Schlagwein. Heeb ergänzt: „Mit Wolfgang Schlagwein tritt jemand an, der für seine Verdienste um die Energiewende und nicht zuletzt um die Gründung der Ahrtalwerke mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet wurde. Und er gehört zu den wenigen Kommunalpolitikern, die frühzeitig vor dem Desaster am Nürburgring warnten.“ Loosen ergänzt: „Ein weiterer Fokus liegt im Öffentlichen Nahverkehr, der im Kreis de facto nicht stattfindet oder sogar weiter beschnitten wird, wie das Beispiel der Linie 856 in Oedingen zeigt. Der ÖPNV hat außer uns keine Lobby in der Kommunalpolitik“
Mit Jasmin Lemler und Iris Loosen wird das Spitzenteam durch zwei kompetente Frauen ergänzt, welche ebenfalls für Umwelt- und Naturschutzthemen brennen. Die Energiewende ist auch Lemler, die in der Solar-Branche tätig ist, ein wichtiges Anliegen. „Es gibt im Kreis seit langem ein Biomasse-Masterplan, der aber in irgendeiner Schublade vor sich hin schläft. Ich möchte mich für die Umsetzung vorhandener Konzepte einsetzen“, so Lemler. „Auch der demographische Wandel und seinen Folgen werden uns im Kreis vermehrt beschäftigen . Vor diesem Hintergrund ist auch das Thema: „Migration als Chance“ spannend.“
Des Weiteren wollen die Grünen die Frauen-, Familien- und Jugendpolitik im Kreis ausbauen. „Der Kita-Ausbau verläuft längst nicht so reibungslos, wie es einige Bürgermeister in der Öffentlichkeit darstellen. Zu viele Frauen im Kreis sind von Altersarmut betroffen, da der Anteil an Minijobberinnen hier überdurchschnittlich hoch ist“, findet Richard Klasen aus Sinzig.
Weitere Themen der Grünen sind der Erhalt der Infrastruktur, ein Erhalt lebenswerter Ortskerne statt der Versiegelung von Naturräumen und die Förderung des Tourismus. „Baustellen gibt es genügend“, so Heeb und Schlagwein, „packen wir es an!“
