Jahnwiese für die Gemeinschaft entwickeln 2014-09-242014-10-11 In einer Ausschusssitzung Mitte September ließ Bürgermeister Kröger die Bombe platzen: Die Jahnwiese am Sinziger Schloss soll für den Bau eines neuen Lebensmittelmarktes freigegeben werden. Vor fast genau 10 Jahren konnte ein ähnliches Vorhaben mit Hilfe des Engagements zahlreicher SinzigerInnen verhindert werden. Nun soll der neu gewählte Rat der Stadt schon in der kommenden Woche in seiner Sitzung entscheiden, ob JA oder NEIN zu dieser Vorlage des Bürgermeisters und der Verwaltung. Was ist geplant? Auf der etwa 8.500 m2 großen Wiese soll ein neuer EDEKA-Markt mit Kundenparkplatz, eine Feuerwache sowie ein kleiner öffentlicher Parkplatz entstehen. Zu- und Abfahrten des Supermarkts sowie der neben dem HOT platzierten Feuerwache sollen über Barbarossastraße und Jahnstraße erfolgen. Die gesamte Grünfläche mit altem Baumbestand wird nach vorliegenden Planungsunterlagen vom Januar 2013 bis auf ein kleines „Restgrün“ an der Barbarossastraße verschwinden. Die Sinziger Grünen wollen die Jahnwiese für die Allgemeinheit erhalten. Dafür sprechen viele Gründe: Aufgrund der zentralen Lage bietet sich hier – wenn überhaupt – vor allem die Bebauung für ein öffentliches Gebäude an, wie es auch im Bebauungsplan vorgesehen ist. Ein Gemeindehaus oder Ähnliches zum Beispiel. Der jetzt von vielen Kindern und Jugendlichen genutzte Bolzplatz könnte bestehen bleiben. Es muss geprüft werden, ob es in einem Folgeprogramm, nach der auslaufenden Stadtsanierung, für eine solche Maßnahme Fördermittel gibt. Durch die geplante Überführung des Grundstücks in eine überwiegend private Nutzung wäre diese Zukunftsoption unwiederbringlich verloren. Die Grünen sind der Auffassung: Supermärkte gibt es in Sinzig nun wirklich genug – Kaufland, REWE, Aldi, Penny und als letzter Innenstadtmarkt der kleine CAP-Markt, der durch die Großen ohnehin schon bedrängt wird. Ein größerer EDEKA-Markt in zentraler Lage wird noch mehr Kaufkraft von den Läden in der Innenstadt abziehen. Welche Chancen haben dann noch ein Bäcker, ein Metzger, der kleine CAP-Markt oder ein Bioladen? Die Grünen sind prinzipiell für eine Belebung der Innenstädte. Ein solcher Neubau stünde dem entgegen. Was dann aus dem bisherigen EDEKA-Gebäude wird, ist ebenfalls unklar. Das Stadtbild im Umfeld des Schlosses würde durch die geplante Bebauung mit einer gesichtslos-modernistischen Warenhausästhetik verschandelt, die Anwohner durch lange Öffnungszeiten und den steten Betrieb auf dem Parkplatz extrem belastet. Das Verkehrsaufkommen auf den schmalen Zufahrtsstraßen im Bereich der nahe gelegenen Kindergärten und Schulen würde nochmals erhöht. Ebenso wie das Unfallrisiko für Kinder, Jugendliche und Radfahrer. Durch die öffentliche Darstellung des Vorhabens entsteht der Eindruck, als bekäme Sinzig ein neues Feuerwehrgerätehaus nun quasi geschenkt. Dem ist nicht so. Der Neubau wird aus dem Verkaufserlös des Grundstücks realisiert. Die in der jetzigen Planvorlage vorgesehene Größe der Feuerwehr ist nach fachlicher Einschätzung unterdimensioniert. Auch die Lage des Standortes in einer verkehrstechnisch sehr engen innerstädtischen Situation ist äußerst kritisch zu bewerten. In Hinblick auf den von der Sinziger Feuerwehr auch zu leistenden Autobahn- und Bundesstraßendienst gibt es erheblich bessere Alternativen. Die Grünen schlagen als Standort die Kölner Straße vor, die mehr Platz und besseren Zugang in alle Richtungen bietet. Die Sinziger Grünen sind klar für den Erhalt der Jahnwiese und gegen das geplante Bauvorhaben. Die Grünen sind für eine nachhaltige und vorausschauende Politik. Der Stadtrat soll be und rufen die Stadt und den Stadtrat auf, nicht entgegen des öffentlichen Interesses und ohne Not öffentliches Eigentum zu privatisieren. Auch sind die BürgerInnen aus Sicht der Grünen unbedingt mit einzubeziehen.
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