#AuToTal – Keine Wahl? Verkehrspolitik in der Sackgasse

Vierspurig in die Sackgasse

Ein über 20 Meter langes Banner „#AuToTal – Keine Wahl?“ entrollten B‘90/Die Grünen heute um 11 Uhr 55  („Fünf vor Zwölf“) auf der Landskrone anlässlich der Verkehrsfreigabe der B266 neu.
Ortsverband und Stadtratsfraktion veröffentlichen dazu gemeinsam folgende Presseerklärung:

 

So geht es nicht weiter. Die bundesweit immer offenbarer werdenden, gesundheits-, umwelt- und klimaschädlichen Auswirkungen des Verkehrs machen auch vor Bad Neuenahr-Ahrweiler nicht Halt. Wenn der  Deutsche  Wetterdienst selbst im Heilbad „deutlich überhöhte Stickoxid-Werte“ amtlich belegt, zeigt dies: die Verkehrspolitik auch in der Kreisstadt ist in eine Sackgasse geraten, aus der die vierspurige B266 nicht herausführt.

Zu den Belastungen durch Abgase und Lärm gesellt sich der ungebremste Flächen verbrauch für Straßen und Stellplätze. Flächen, die wir eigentlich dringend für Wohnraum brauchen. Oder für den notwendigen Hochwasserschutz, für den aber „im Tal nur noch wenig Platz ist“, wie es jüngst ein Ingenieur im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Hochwasserschutzkonzept treffend formulierte. Doch weiterhin kommen in Bad Neuenahr-Ahrweiler statistisch auf jeden Neubürger auch 2 neue PKW-Zulassungen.

Noch weniger als die Energieriesen RWE & Co haben die deutschen Autokonzerne die Zeichen der Zeit erkannt. Angesichts des bundesweiten Abgasskandals, von Fahrverbote und um Längen verfehlter Klimaschutzziele der Bundesregierung fordern Bündnis 90/ Die Grünen  ein radikales Umdenken auch in der Verkehrspolitik vor Ort hin zu alternativen Mobilitätsangeboten. Die Warnungen des Weltklimabeirates Anfang der Woche dürfen am Ende der Woche nicht im Knallen der Sektkorken zur Eröffnung der B266 ungehört untergehen. Eine dritte „Nordumgehung“ im Ahrtal wird es nicht mehr geben.

Die Modernisierung der Ahrtalbahn, mit barrierefreien Haltepunkten über die Reaktivierung von stillgelegten Gleisen bis hin zur Elektrifizierung muß absolute Priorität bekommen. Das neue Busverkehrskonzept ist ein Anfang und verdient Unterstützung, allen Anlaufschwierigkeiten zum Trotz. Car-Sharing ist andernorts längst eine bewährte Alternative. Der Fahrradverkehr darf nicht, wie jüngst wieder im Zuge der neuen (Auto)-„Stadteinfahrt Ost“ von einer Ratsmehrheit entschieden, an den Rand gedrängt werden.