„Der Wald ist ein Reizthema im Rat“

Foto: privat

Stellungnahme zum Artikel in der Rhein-Zeitung vom 14. Oktober 2020 „Einander nicht grün: Forstetat sorgt für Zoff im Sinziger Stadtrat“ und zum Artikel im Blick aktuell Sinzig vom 15. Oktober 2020 „Der Wald ist ein Reizthema im Rat“

Wie in den oben genannten Zeitungsartikeln dargestellt, gibt es im Stadtrat Sinzig unterschiedliche Auffassungen, was die angemessene Reaktion auf den Klimastress unseres Stadtwaldes ist. Im Kern fordern die Grünen, dass sich die Stadt Sinzig in ihrem Wald an die Maßnahmen des Landes Rheinland-Pfalz für die Staatsforste anschließt und bis Ende der Vegetationsperiode 2021 den Einschlag von Laubholz so weit wie möglich unterlässt.

Die Grünen hatten die im Blick zitierte Aussage von Herrn Friedsam (FWG), dass sich dies nur auf die Vegetationsperiode 2020 bezieht, bereits im Stadtrat berichtigt. Der Klimawandel ist im vollen Gange. Die derzeitige Corona-Krise hat diese eigentliche Bedrohung unseres Wohlstandes und unserer Freiheit in den Hintergrund gedrängt. Unser Wald ist dabei ein Frühindikator. Bereits nach drei trockenen Jahren bei einer noch geringen Klimaveränderung zeigen sich massive Schäden in unseren Wäldern. Eine Diskussion über alternative Wege der Forstwirtschaft ist also nicht populistisch, sondern dringend erforderlich.

Im Vordergrund steht dabei für die Grünen für die kommunalen Wälder in Zeiten des Klimawandels nicht der wirtschaftliche Ertrag. Dies wurde auch von fast allen anderen Fraktionen des Sinziger Stadtrates so gesehen. Dies ist auch keine Kritik an der Arbeit unseres Försters. Der Sinziger Wald befindet sich im Vergleich mit anderen Kommunen in einem guten Zustand. Vielmehr ist es notwendig, in einer offenen und durchaus strittigen Diskussion gemeinsam den richtigen Weg zu einem Erhalt von möglichst großen Teilen unsere Wälder zu finden.

Hardy Rehmann, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen Stadtrat Sinzig

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