Vor 80 Jahren deportiert in die Konzentrationslager – das dunkelste Kapitel unserer Heimatgeschichte

Stolpersteine der Familie Kahn - Deportiert 1942

Bad Neuenahr-Ahrweiler Vor der Flutkatastrophe lagen 72 Stolpersteine in unseren Straßen. Verlegt wurden sie in den Jahren 2012 bis 2015. Sie erinnern an die deportierten und ermordeten Bürgerinnen und Bürger, die an dieser Stelle gewohnt haben. Sie wurden vor 80 Jahren aus unserer Mitte gerissen.

Die Mitglieder des GRÜNEN Ortsverbandes Bad Neuenahr-Ahrweiler erinnern an das größte Verbrechen in unserer Heimatstadt. Ab Oktober 1941 erfolgte auf Befehl Hitlers die systematische Verschleppung und Ermordung aller europäischer Juden. Der Aufruf wurde auch hier, in Ahrweiler, Bad Neuenahr und Heimersheim, damals noch eigenständige Orte, gnadenlos umgesetzt. Von April bis Juli 1942 kam es zu den Deportationen der letzten noch verbliebenen jüdischen Mitmenschen aus dem jetzigen Gebiet unserer Kreisstadt. Freunde und Nachbarn, Kinder und Erwachsene wurden aus unserer Mitte gerissen und in die Konzentrationslager verschleppt.

Menschen, die durch den Holocaust ermordet wurden, haben keine Gräber. Daher ist es den GRÜNEN ein wichtiges Anliegen, die Stolpersteine, die durch die Flutkatastrophe verschollen sind, in den Straßen von Bad Neuenahr-Ahrweiler zu erneuern. Stolpersteine erfüllen das tiefe menschliche Bedürfnis, ein Erinnerungszeichen für die Menschen zu setzen, von denen keine Spur mehr auffindbar ist. Sie erfüllen aber auch den Zweck der Mahnung, damit sich auf deutschem Boden solche grausamen Verbrechen, die die Zeit des Nationalsozialismus‘ ausmachten, nie wiederholen. Gegen das Vergessen anzuarbeiten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns auch im Ahrtal stellen müssen.