Solarparks in der Grafschaft

Ausgetonte Tongrube Leimersdorf
Ausgetonte Tongrube Leimersdorf

In der Grafschaft gibt es derzeit 2 konkrete Vorhaben zur Errichtung von Freiflächen Photovoltaik-Anlagen. In beiden Fällen geht es um die künftige Nutzung von ausgetonten Tongruben (Leimersdorf und Ringen) und wir Grünen begrüßen es sehr, dass auf diesen freiwerdenden Flächen mit minderwertigem Bodenwert solche Projekte, die dem Umstieg auf Erneuerbare Energie erheblichen Schub verleihen, umgesetzt werden sollen. Die Planungen sind bereits weit fortgeschritten, und die Gemeinde und der Gemeinderat tun das ihre dazu, um erforderliche Verwaltungsmaßnahmen zügig auf den Weg zu bringen. Die beiden Freiflächen-Anlagen werden zusammen 18 MWp erzeugen.

Zusätzlich ist das Gelände der Leimersdorfer Tongrube ja auch noch als Standort für einen Energiespeicher vorgesehen. Auch das ist ganz im Sinne der Grünen, weil dadurch ebenfalls zusätzliche Erneuerbare Energie erzeugt wird, und das auf einem Gelände, auf dem zeitweise der Bau einer Mülldeponie gedroht hatte.

In all diesen Fällen haben private Unternehmen den Anstoß gegeben. Die Gemeinde profitiert mit einem höheren Anteil an Erneuerbarer Energie und reduziertem Ausstoß von CO2 von diesen privatwirtschaftlichen Projekten. Gerne hätten wir in diesem Zusammenhang mehr Bürgerbeteiligung gesehen, um die Bürgerinnen und Bürger auch wirtschaftlich an solchen Projekten zu beteiligen.

Jetzt wurde kürzlich von einem weiteren Unternehmen ein zusätzlicher Standort für den Bau von Freiflächen-Photovoltaik vorgeschlagen. Die benannte Fläche ist allerdings hinsichtlich der Bodenqualität erheblich wertvoller. Wir Grünen unterstützen den Vorschlag der Verwaltung, dieses Projekt zunächst zurückzustellen und jetzt erst einmal grundsätzliche Kriterien für das gesamte Gemeindegebiet erarbeiten zu lassen. Dabei soll der Rahmen für eine Flächensteuerung mit Identifizierung von Potenzialflächen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen entstehen, um einen Wildwuchs zu vermeiden.

Es gibt solche Kriterienkataloge bereits in Deutschland. Darüber werden beispielsweise Ausschlusskriterien festgelegt, die sich auf Aspekte des Landschaftsbildes, Wohnnähe, Bodenqualität, Natur- und Artenschutz-Verträglichkeit etc. beziehen. Für uns ist es sehr wichtig, dass hierbei auch der Vorrang von Bürgerbeteiligungs-Modellen hervorgehoben wird.

Prinzipiell liegen Projekte zur Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energie zu 100 % in der DNA der Grünen. Wir sehen aber sehr wohl, dass die oben genannten Kriterien Beachtung finden müssen und unterstützen die Verwaltung insofern in ihrem Vorhaben zur Erstellung eines Kriterienkatalogs und der Ermittlung von Potenzialflächen. Allerdings wünschen wir uns, dem Ernst der Lage entsprechend, dass diese Vorarbeiten zügig ablaufen. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.

Print Friendly, PDF & Email