Neugestaltung der Uferbereiche in der Kreisstadt – GRÜNER Änderungsantrag zum Gewässerwiederherstellungskonzept erfolgreich

Die GRÜNE Stadtratsfraktion nach der Sitzung

Bad Neuenahr-Ahrweiler Der Schutz des Nord- und Südufers vor einem maximal hundertjährigen Hochwasser ist das Ziel des Gewässerwiederherstellungskonzeptes der Kreisstadt. Dieses wurde von der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft in der jüngsten Stadtratssitzung vorstellt. Die Fraktion von Bündnis 90/Die GRÜNEN beantragte, die Gewässerwiederherstellung, wo immer möglich, auch für größere Durchflussmengen zu planen.

Das Flussbett, die Uferbereiche, Brücken und Zuflüsse, ob Fuchsbach, Mühlenteich oder Kanalisation, mögliche Überflutungsflächen – jede einzelne Stelle im Stadtgebiet wurde unter hydrologischen Aspekten gesondert betrachtet. Ist hier ein Prall- oder Gleithang, muss bei Hochwasser einem Rückstau ein Riegel vorgeschoben werden, wo sind Schutzwände unvermeidbar? Eine monatelange Arbeit, deren Ergebnis nun präsentiert wurde. Die Ahr wird ihr Aussehen fundamental verändern. Damit ein HQ100-Ereignis schadlos durch die Kreisstadt abfließen kann, wird dem hydrologischen Modell ein Durchfluss von 505 Kubikmeter pro Sekunde zugrunde gelegt. Es gibt Stellen, die ohne technische Vorkehrungen nicht zu schützen wären. Aber es gibt im Gegensatz dazu auch Flächen, die mehr als diese errechneten 505 Kubikmeter aufnehmen und die Ahr entschleunigen könnten. Die GRÜNEN beantragten, diese Potentialflächen zu nutzen und entsprechend mitzuplanen. Dass dazu örtliche Besonderheiten wie wirtschaftliche, gestalterische und ökologische Belange gegeneinander abzuwägen sind, wurde ausdrücklich betont.
Der Sprecher der GRÜNEN Stadtratsfraktion ergänzte: „Wir sehen insbesondere unterhalb der Berufsbildenden Schule Potentialflächen, die mitgedacht werden sollten für ein Mehr an maximaler Durchflussmenge. Die von der Verwaltung vorgelegte Formulierung zur Gewässerwiederherstellung könnte so ausgelegt werden, dass auch im Bereich der Lohrsdorfer Auen ein hundertjährigen Hochwasser gefahrlos durchrauschen und sich nicht nach Heimersheim und Heppingen verteilen könnte. Damit würde jedoch der Stadtratsbeschluss zum 50prozentigen Rückbau der B266 konterkariert und der Druck auf Bund, Land und LBM nicht aufrecht erhalten werden können. Ein bestmöglicher Hochwasserschutz an dieser Engstelle geht nur, wenn die Bundesstraße nicht mit vier Spuren wie vor der Flut den Durchfluss begrenzt. Das ist für uns eine feste Größe, von der wir nicht abweichen werden!“

Dem Änderungsantrag zur Berücksichtigung von Potentialflächen größer HQ100 wurde nach einer Diskussionsrunde zur Freude der GRÜNEN mehrheitlich zugestimmt.