Verena Örenbas im Dialog mit dem Geschäftsführer des Nürburgrings – Christian Stephani
Nachhaltigkeit und Energie als zentrale Themen
Der Nürburgring, eine der bekanntesten Rennstrecken der Welt, ist nicht nur ein Magnet für Motorsportfans, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsmotor für die Region Eifel. Dennoch steht er vor der Herausforderung, nachhaltiger und klimafreundlicher zu werden. Im Rahmen eines Dialogs trafen sich Verena Örenbas, GRÜNE Bundestagsdirektkandidatin für den Wahlkreis 197 mit Christian Stephani, Geschäftsführer der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG. Begleitet wurde sie von Claudia Schmitz, Sprecherin der GRÜNEN im Kreis Ahrweiler, und Rainer Schlich, GRÜNER und aktiver Rallyefahrer. Gemeinsam diskutierten sie, wie der Nürburgring und die umliegende Region einen Beitrag zur ökologischen Transformation leisten können.
Die Gesprächsteilnehmer identifizierten mehrere Handlungsfelder, um den Nürburgring und die Region klimafreundlicher zu gestalten. Ein wichtiger Beitrag ist die Photovoltaikanlage: Seit 2022 und Ausweitung 2024 auf jetzt 11.000 m2 mit erwartetem Jahresertrag von 1,13 GWh, Zukauf von 100 % Ökostrom aus Wasserkraftwerken und Co2-neutral geliefertes Erdgas. Seit 2018 sukzessive Umrüstung auf LED-Technik. Geschäftsführer Christian Stephani erklärt: „Für uns ist die Investition in Solarenergie ein wichtiger Schritt, um neben unserer Rolle als Wirtschaftsmotor auch beim Umwelt- und Klimaschutz voranzugehen.“
„Wir wünschen uns, dass noch mehr Unternehmer der Region den Weg aufs Dach finden und dort Photovoltaikanlagen installieren,“ so Verena Örenbas „vielleicht ergibt sich ein gemeinsamer Termin vor Ort“.
Ein weiteres Gesprächsthema war die Anreise der Zuschauer. Mit fünfzig Publikumsveranstaltungen pro Jahr, 400 Firmenkundenevents und weiteren 400 fahraktiven Veranstaltungen kommen fast vier Millionen Besuchern pro Jahr zum Nürburgring. Das ist ein wesentlicher Faktor für die CO₂-Bilanz. Die Möglichkeit, vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, wurde ebenso erörtert wie die Abhängigkeit von zukünftigen Benzinpreisen und Verbesserungen der Ladeinfrastruktur im Land. Dabei ist diese auf dem Ring beeindruckend: Seit 2009 Ladestationen für Elektrofahrzeuge, vier Supercharger, seit 2022 achtzehn zusätzliche AC-Ladestationen und seit 2024 vier Hochleistungsladepunkte von TotalEnergies.
Ein heißes Thema war der neue Test von Biokraftstoffen E-20 mit 20 % Pflanzenanteil, der beim 24-Stunden-Rennen eingesetzt werden könnte. 20 % weniger C02-Ausstoss bietet eine kurzfristige Lösung zur CO₂-Reduktion im Motorsport. „Solche Treibstoffe können für den Motorsport am Ring sinnvoll sein, sind jedoch keine langfristige Lösung für die Mobilität im Alltag“, betonte Claudia Schmitz. Die GRÜNEN sprechen sich entschieden gegen die Nutzung von Lebensmitteln für Kraftstoffe aus: „Kein Essen im Tank“ bleibt ihr klares Credo. Elektromobilität ist die umweltfreundlichere Alternative in den nächsten Jahren.
Verena Örenbas betonte die Bedeutung des Nürburgrings als Innovationszentrum und Wirtschaftsfaktor der Region. „Wir müssen bürokratische Hürden abbauen, damit der Wandel hin zu klimafreundlicher Mobilität schneller gelingt“, so Örenbas. Sie versprach, sich für geeignete Rahmenbedingungen einzusetzen, um den Transformationsprozess effektiv zu gestalten.