Veraltete Verkehrspolitik auf Kosten von Klima- und Artenschutz

Symbolbild: Autobahnbrücke A61 Vinxtbachtal (Foto: Albert Dietz)
Symbolbild: Autobahnbrücke A61 Vinxtbachtal (Foto: Albert Dietz)

Das Bundesverwaltungsgericht hat die Klage des BUND gegen den Planfeststellungsbeschluss zum sogenannten „Lückenschluss“ der A1 in der Eifel abgewiesen. Damit ist der Weg für den Weiterbau der Autobahn in Rheinland-Pfalz formal frei. Der Kreisverband Ahrweiler von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN akzeptiert die rechtliche Entscheidung, lehnt das Projekt jedoch weiterhin aus ökologischen und verkehrspolitischen Gründen ab.

Die Eifel ist ein Hotspot der Biodiversität. Die betroffene Region beherbergt besonders schützenswerte Arten, deren Lebensräume durch den Bau unwiederbringlich zerstört würden. Der besonders aufwändige Bau der Autobahn würde dieses Areal zerschneiden. Hier sehen wir einen krassen Widerspruch zu den Zielen des Artenschutzes und der Verkehrswende.

Zudem steht das Projekt in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Verkehrsbedürfnissen: Statt einer aufwändigen Autobahn mit 43 Brückenbauwerken wäre der Bau einiger weniger Umgehungen an neuralgischen Punkten eine sinnvollere und weitaus weniger zerstörerische Lösung.

Dass gebaut werden darf, heißt nicht, dass gebaut werden muss. Statt Milliarden in ein überholtes Autobahnprojekt zu stecken, das wertvolle Lebensräume zerstört, sollten wir die Mittel in die dringend notwendige Sanierung bestehender Straßen und Brücken investieren. „Hier setzt der Bund seine Prioritäten falsch. Es kann nicht sein, dass wir auf teure Neubauten setzen, während die Substanz unseres Straßennetzes bröckelt“, so Dr. Andreas Resch, Sprecher des Kreisverbandes Ahrweiler der GRÜNEN.

Wir GRÜNE im Kreis Ahrweiler fordern daher die Bundesregierung auf, die Mittel für den unnötigen Weiterbau der A1 umzuwidmen und statt dessen in die Sanierung des Bestands und in klimafreundliche Mobilität wie z. B. den Ausbau des Radwegenetzes oder der Schiene zu investieren. „Verkehrspolitik muss zukunftsfähig sein. Das bedeutet: Klimaschutz und Artenschutz endlich ernst nehmen – und nicht weiter an veralteten Planungen festhalten“.