Die Elektrifizierung der Ahrtalbahn kommt – aber kein Bahnhof zwischen Bad Neuenahr und Ahrweiler?

Bahnübergang Weinbergstraße mit Blickrichtung Ahr

Bad Neuenahr-Ahrweiler Alle 20 Minuten soll nach Fertigstellung der Baumaßnahmen an den Bahnhöfen von Remagen bis Ahrbrück ein- und ausgestiegen werden können. Anders als beim Diesel- sind beim Elektroantrieb zügige Stopps und ein schnelles Wiederanfahren möglich. Dadurch könnten mehr Bahnhöfe als vor der Flut angefahren werden.
Eine klimaneutrale Landesgartenschau sollte es 2022 in der Kreisstadt geben. Zu einer lebenswerten, zukunftsorientierten Stadt gehören selbstverständlich ein attraktives ÖPNV-Angebot und ein gut ausgebautes, sicheres Radwegenetz. So stand 2016 auch die Erstellung eines neuen Haltepunktes der Ahrtalbahn in den Bewerbungsunterlagen zur LaGa. Die lange Strecke zwischen den Bahnhöfen Bad Neuenahr und  Ahrweiler sollte in der Mitte mit einem Haltepunkt an der Weinbergstraße eine weitere Ein-und Ausstiegsmöglichkeit erhalten.
Mitte Juli fand im Rathaus der Kreisstadt eine gut besuchte Informatiosveranstaltung zur Ahrtalbahn statt. Die Deutsche Bahn AG informierte über die Wiederherstellung und den Ausbau mit Elektrifizierung. Die Vorstellung der DB war recht kurz. Zum von Bündnis 90/Die GRÜNEN immer wieder ins Gespräch gebrachten Haltepunkt Bad Neuenahr Mitte war nur zu hören, dass auch dieser in den vorgesehenen 20-Minuten-Takt passen würde. Von der Aufnahme eines Planungs- und Genehmigungsverfahrens war nicht die Rede. Seitens der Stadtverwaltung wurde lediglich mitgeteilt, dass sich der Grundstückserwerb an der Weinbergstraße schwierig gestalte. Mit großer Ernüchterung nahmen die Grünen die Mitteilung zur Kenntnis, dass für den Bahnhaltepunkt Neuenahr Mitte kein Zeithorizont genannt werden könne. Sieben Jahre sind seit dem Aufstellen des Maßnahmenkatalogs für eine klimaneutrale LaGa verstrichen. Die Planung des Haltepunktes Mitte scheint kurz davor, sich in Luft aufzulösen.
Wir haben die Chance, im Ahrtal die Verkehrswende einzuleiten. Die Bahn wird jedoch noch immer stiefmütterlich vom FDP-Verkehrsministerium behandelt. Am Deutschlandtakt, der 2030 starten sollte und nun in das Jahr 2070 verschoben wurde, sieht man das ganze Dilemma. Mit dieser Geschwindigkeit wird die Ahrtalbahn nicht die Kapazität erhalten, die wir für die Verkehrswende dringend benötigen.

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