Deutscher Solarpreis für Wolfgang Schlagwein

Ab morgen Solarpreisträger: Wolfgang Schlagwein

Wolfgang Schlagwein aus Bad Neuenahr, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Ahrweiler, wird am morgigen Samstag im Historischen Ratssaal des Alten Rathauses der Stadt Speyer mit dem Deutschen Solarpreis 2010 ausgezeichnet – in der Kategorie „Sonderpreis für persönliches Engagement“. Seit 1994 wird dieser Preis jährlich von Eurosolar an Kommunen, Unternehmen, lokale Vereine oder Gemeinschaften sowie an Einzelpersonen vergeben, die sich um die Nutzung und Anwendung Erneuerbarer Energien besonders verdient gemacht haben. Außerdem werden herausragende innovative Projekte, Initiativen und Engagements ausgezeichnet.

Margit Conrad, Umweltministerin des Landes Rheinland-Pfalz, vergibt den Preis zusammen mit dem Präsidenten von Eurosolar, Dr. Hermann Scheer. Ronald Feisel, Redaktionsleiter „Stichtag/ZeitZeichen“ des Westdeutschen Rundfunks, hält die Laudatio. Eurosolar-Präsident Scheer, Träger des Alternativen Nobelpreises, zur Verleihung des Deutschen Solarpreises: „Diejenigen, die jetzt ausgezeichnet werden, sind die Pioniere des Zeitalters der Erneuerbaren Energien. Sie sind auf der Höhe der Zeit und denen voraus, die immer noch die veraltete fossile und atomare Energieproduktion verteidigen. Kohle und Atom sind keine ‚Brückentechnologien‘, wie vielfach behauptet wird. Die Preisträger sind längst am Ufer angekommen und haben – alle auf ihre Weise – die Energieversorgung selbst in die Hände genommen. Sie beweisen, dass es möglich ist, das Ziel der Stromversorgung zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien schneller zu verwirklichen als die meisten noch denken.“

„Im Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler und im Kreistag Ahrweiler ist Wolfgang Schlagwein seit Jahren Vordenker und Vorkämpfer für eine dezentralisierte Energieversorgung aus regenerativen Energien und für eine Auflösung des Oligopols der Energieriesen“, würdigt Eveline Lemke, Sprecherin der rheinland-pfälzischen Grünen, den Antrag. „Das permanente Mahnen, Werben und Argumentieren von Wolfgang Schlagwein hat dazu geführt, dass der Kreis Ahrweiler heute an der Spitze einer kommunalen Bewegung hin zu alternativen Energien steht“, ergänzt Klaus Puchstein, Geschäftsführer der Grünen im Ahrkreis. Im Kreistag habe Schlagwein wiederholft für die Einführung von Energiesparprämien für Schulen und die Erschließung der wirtschaftlich nutzbaren Biomasse im Kreis plädiert; und auf seinen Antrag hin habe der Kreistag eine Haushaltsstelle für erneuerbare Energien eingerichtet und Dächer von kreiseigenen Gebäuden mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Als Mitglied des Stadtrats Bad Neuenahr-Ahrweiler habe sich Schlagwein über Jahre hinweg für die Gründung eigener Stadtwerke eingesetzt.

Schlagwein gehe es dabei in erster Linie um die Nutzung erneuerbarer Energien im Interesse von Klima und Ökologie. Darüber hinaus sei ihm aber an einem Systemwechsel gelegen. Deshalb habe er sich immer wieder vehement dafür eingesetzt, dass sich der Kreis Ahrweiler von seinen RWE-Aktien trennt. In seiner Haushaltsrede 2007 im Kreistag kritisierte Schlagwein, der Kreis Ahrweiler lasse sich von den RWE an „goldenen Zügeln“ führen:

Ich halte es für unvertretbar, dass ein Landkreis auf Zugewinne aus RWE-Einnahmen setzt – auf Zugewinne, die ein Strommonopol auf dem Rücken seiner Kunden generiert. Mitglieder der Bundesregierung sprechen offen von ‚Raubzügen‘. Wir vertreten im Gegensatz dazu eine Energiewirtschaft, die Energiemonopole auflöst und die neuen regionalen Akteure mit erneuerbaren Energien einen Marktzutritt öffnet.

Anlässlich einer Feier zum 25-jährigen Bestehen des Kreisverbands Ahrweiler von Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 2005 hatte Landrat Dr. Jürgen Pföhler (CDU) den Grünen deshalb einen eigens für diesen Anlass angefertigten Solarteller überreicht. Und er sagte, diese Auszeichnung habe der Kreisverband in erster Linie der Beharrlichkeit und Sachkenntnis Wolfgang Schlagwein zus verdanken.

  • siehe auch: Würdigung Wolfgang Schlagwein, eurosolar.de
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