Grüne misstrauen Lärmdaten aus Mainz 2010-08-182014-08-21 Die notwendigen Voraussetzungen für eine Lärmsanierung des Streckenabschnitts Heimersheim/Ehlingen der Bundesautobahn 61 seien nicht gegeben. Das geht aus einem Schreiben von Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer an den Kreisverband Ahrweiler von Bündnis 90/Die Grünen hervor. Die Auslösewerte für eine Lärmsanierung würden „deutlich unterschritten“, schreibt Ramsauer unter Berufung auf eine schalltechnische Untersuchung des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums. Im Mai hatten die Grünen beim Verkehrsministerium beantragt, den Streckenabschnitt in das Nationale Verkehrslärmschutzpaket aufzunehmen. Immerhin waren in den Wohngebieten in der Nähe der Ahrtalbrücke Lärmwerte von mehr als 90 Dezibel gemessen worden. Auslöser für das Schreiben war Raumsauers Versprechen kurz nach dessen Amtsantritt, in den nächsten Jahren 1,5 Milliarden Euro für verbesserten Lärmschutz entlang von Autobahnen und Bundesfernstraßen zu investieren. Wolfgang Schlagwein, Mitglied im Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler und Kreissprecher der Grünen, zweifelt an der Aussagekraft der Messwerte aus dem Mainzer Verkehrsministerium: „Physikalische Messungen entsprechen längst nicht immer dem gefühlten Lärm“, sagt er. Außerdem sei erwiesen, dass Einzelschallereignisse anders auf den menschlichen Körper wirken als Dauerbeschallung. Udo Heimermann, grünes Stadtratsmitglied aus Ehlingen, ergänzt: „Nicht ohne Grund hat sich in Heimersheim und Ehlingen schon vor mehr als 20 Jahren eine Bürgerinitiative gebildet, deren Ziel es ist, die Autobahn über den kompletten Streckenabschnitt mit Lärmschutzwänden auszurüsten.“ Kreissprecherin Eveline Lemke schreibt in einer Pressemitteilung, dass die Grünen deshalb im Ramsauer-Ministerium nachhaken und in einem weiteren Schreiben nachfragen wollen, wo, wann, wie häufig und über welchen Zeitraum im Kreis Ahrweiler Lärmdaten erhoben wurden. Außerdem will sie den Minister darum bitten, ihr Einblick in die Messprotokolle zu gewähren.
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