Umweltbundesamt erstellt Energiewende-Leitfaden: Erfahrungen von der Ahr gefragt

Eine Einladung vom Umweltbundesamt hat Wolfgang Schlagwein, Kreistags- und Stadtratsmitglied aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, erhalten. In zwei Workshops haben in Berlin kommunale Akteure aus dem gesamten Bundesgebiet ihre Erfahrungen zur regionalen Energiewende ausgetauscht. Die rund 20 Teilnehmer diskutierten Erfolgsfaktoren, Strategien, aber auch Hemmnisse einer regionalen Energiepolitik.

Zusammen mit deENet, einem Netzwerk für dezentrale Energie- und Effizienztechnologie, faßt das Umweltbundesamt die Ergebnisse jetzt in einem Leitfaden zusammen, der im Herbst erscheinen soll.


Der Gedankenaustausch und die Gespräche in solchen Foren motivieren außerordentlich. Die Vielfalt an Ideen und Wegen für eine neue, dezentrale Energiewirtschaft beeindruckt immer wieder, selbst wenn man lange in dem Thema unterwegs ist“, bringt Schlagwein auch Anregungen für die eigene Arbeit vor Ort mit zurück. Er nennt etwa das ausgefeilte Klimakonzept der Stadt Herten oder die Kooperation von Stadt und Landkreis Osnabrück, die mit ihrem gemeinsamen „Masterplan 100% Klimaschutz“ gerade den Förderpreis des Bundesumweltministeriums erhalten haben.

Solche übergreifenden Kooperationen der Kommunen untereinander und zwischen Gemeinden und Landkreis brauchen wir auch im hier Kreis Ahrweiler“, ist Schlagwein überzeugt. „Beeindruckend ist auch der Ansatz der Metropolregion um Hannover. Hier hat sich erstmals ein Industriestandort mit Großstädten wie Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und Göttingen im Verbund das Ziel einer Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien aus dem Umland gesetzt. Da sind die Herausforderungen einer dezentralen Energiewende noch ganz andere als im ländlichen Ahrkreis.“

Besonderes Interesse fanden in Berlin die neu gegründeten Ahrtalwerke der Kreisstadt. Viele der versammelten Fachleute sehen Stadtwerke als zentralen Akteure einer Energiewende vor Ort. „Selbst in Hamburg mit seinen faszinierenden Projekten der Internationalen Bauausstellung ‚Stadt im Klimawandel’ wird ein eigenes kommunales Stadtwerk sehr vermißt“, nahm Schlagwein mit auf die Heimreise.

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