Fabrikbrot statt Bäckerhandwerk

wolfgang_kleinIn nicht-öffentlicher Ratssitzung hat der Stadtrat gestern Abend bei wenigen Gegenstimmen beschlossen, ein städtisches Grundstück im Gewerbegebiet „Ahrweiler Straße“ an Lidl zu verkaufen. Der Diskounter will im Rahmen seines Erweiterungsvorhabens auch Platz für einen „Backshop“. Neben dem Grundstücksdeal muß die Stadt nun ihr eigenes Planungsrecht ändern, mit dem sie im fraglichen Erweiterungsbereich Einzelhandel bisher ausgeschlossen hat.

Grünen-Sprecher Wolfgang Schlagwein erinnert an die Proteste der Bäckerinnung, die immer dann aufflammen, wenn der Landkreis irgendwo ein vereinsbetriebenes „Dorfbackes“ fördert: „Nicht das traditionelle Backhaus im Dorf ist der Tod des Bäckerhandwerks. Der Tod des Bäckerhandwerks ist die industrielle Billigproduktion, die über die Discounter dann den Markt überschwemmt.“
Vom Stadtrat hätte man in dieser Frage mehr Weitsicht erwartet. Nach einer Mitteilung der Bäckerinnung gibt es in der Kreisstadt zwar 30 Verkaufsstellen für Backwaren, aber nur noch drei produzierende Bäckereien.

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