Remagener Grüne bestehen auf größtmöglicher Barrierefreiheit

Auch städtische Gremiensitzungen müssen für gehbehinderte Menschen zugänglich sein

In der Diskussion um eine Rampe für das Remagener Rathaus bleiben die Grünen ihrer Linie treu, Barrierefreiheit auch für den Zugang zu den Sitzungen der städtischen Ausschüsse zu fordern. Zu der derzeit in der Presse ausgetragenen Diskussion, ob das Remagener Rathaus durch eine Rampe für Behinderte zugänglich gemacht werden könne, stellte Grünen-Sprecher Frank Bliss klar: „Wir lehnen eine Teillösung ab, die nur das Parterre-Geschoss des Rathauses einbezieht. Mehrfach haben wir den Antrag gestellt, eine Lösung zu finden, die es jeder Bürgerin und jedem Bürger ermöglicht, auch ohne Voranmeldung zu den öffentlichen Sitzungen der städtischen Ausschüsse zu kommen. Die Verwaltung hat hierfür die Möglichkeit des Einbaus eines Treppenlifts prüfen lassen. Dies hat sich aber als nicht realisierbar erwiesen. Daher kommt für uns nur die große Lösung in Frage, d.h. zum Beispiel nach dem Modell der Stadt Sinzig im Rathaus einen Fahrstuhl einzubauen oder eine solche Anlage auf der Rückseite des Rathauses anzubringen“.

Für die Grünen mache es keinen Sinn, so Bliss, nun 30.000 EUR auszugeben, um eine lange Rampe zu bauen, mit der Rollstuhlfahrer das Bürgerbüro erreichen könnten. Eine solche Rampe habe viele Nachteile, da sie z.B. weit in den Bereich des Marktplatzes reichen würde bzw. sogar um eine Rathausecke herum gebaut werden müsste. Zudem sei die Erreichung des Bürgerbüros derzeit gar nicht das Problem, da dessen sämtliche Leistungen für gehbehinderte Mitbürger auch in der Remagener Tourist-Information am Marktplatz gegenüber angeboten würden.

Größter Nachteil einer Rampenlösung als Beitrag zur Barrierefreiheit sei aber, dass durch die Rampe zwar das Bürgerbüro, nicht aber der Sitzungssaal im zweiten Stock des Rathauses erreicht werden könnte. Dort aber fänden im Jahr rund 50 Sitzungen der städtischen Ausschüsse statt. Und es sei nicht zumutbar, dass sich Menschen mit Gehbehinderung tagelang vorab anmelden müssten, wollten sie eine dieser Sitzungen besuchen (damit diese dann in einen ebenerdig zugänglichen Raum verlegt werden könne). Barrierefreiheit sei daher nur zu erreichen durch zwei „große“ Varianten, so die Grünen. Die eine sei die nachhaltigere Lösung mittels eines Fahrstuhles im oder am Rathaus selbst. Die zweite denkbare Lösung sei allerdings auch die Durchführung aller öffentlichen Gremiensitzungen in einem für Gehbehinderte zugänglichen Sitzungsraum. Welcher Raum hierfür geeignet sein könnte sei allerdings noch unklar. Über einer dieser beiden Alternativen müsse baldigst entschieden werden, nicht über eine Rampe am Rathaus.

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