Die Energiewende als Chance für regionale genossenschaftliche Ansätze

Wolfgang Schlagwein (r.) und Christoph Scheuer (.) mit den Workshop-Teilnehmern in Remagen.

Weiter erinnerte Schlagwein daran, dass sich der Kreis Ahrweiler unter dem Eindruck der Nuklearkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011 das Ziel gesetzt hat, den Stromverbrauch bis zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien zu erreichen. „Bei fortgesetzt mangelndem Engagement auf Kreisebene, gepaart mit der bremsenden GroKo in Berlin, wird auch dieses Ziel verfehlt werden“, prognostizierte Schlagwein.

Als Positivbeispiel skizzierte er die Entwicklung der Ahrtalwerke in Bad Neuenahr. Mit der Übernahme des Strom- und Gas- und dem Aufbau eines Nahwärmenetzes mit Kraft-Wärme-Kopplung und Erneuerbaren Energien gingen die Investitionen in den Klimaschutz inzwischen auf die 30 Millionen-Marke zu und bald auch darüber hinaus. Das seien nicht nur Investitionen in wirksamen Klimaschutz, sondern auch in die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und den Kreis Ahrweiler als Wirtschaftsstandort. Dazu habe sich die Kreisstadt die Stadtwerke Schwäbisch Hall als starken und erfahrenen Partner ins Boot geholt.

Ausführlich wurden bei dem Grünen-Treffen Vor- und Nachteile intelligenter lokaler Energienetze diskutiert. Der Notwendigkeit nicht unerheblicher Investitionen stünden, so Schlagwein, die Möglichkeiten direkter Gestaltung, das Nutzen von Synergieeffekten bei den Gas-, Strom-, Wärme- und Wassernetzen sowie regionale Wertschöpfung und Betriebsgewinne gegenüber. Für eine erfolgreiche Umsetzung sei allerdings, wie Schlagwein weiter sagte, eine enge Zusammenarbeit aller Parteien erforderlich. Die kommunale Ebene habe eine Vielzahl von Möglichkeiten, den richtigen Rahmen zu setzen, wenn sie die Potentiale von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz vor Ort nutzen will. Positive Beispiele – die Bauleitplanung der Stadt Tübingen und Genehmigungsverfahren von Hunsrück-Gemeinden etwa – hätten deutlich gemacht, was möglich ist.

Christoph Scheuer Vorsitzender des grünen Kreisverbandes Ahrweiler, fasste abschließend zusammen: „Erneuerbare Energien reduzieren nicht nur Kohlendioxid-Emissionen und Ressourcenverbrauch. Sie schaffen vielmehr auch lokale Arbeitsplätze, führen zu stabilen Einnahmen der Kommunen und bieten uns die Chance, den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft aktiv zu gestalten.“

  • Der Energiewende-Workshop des grünen Kreisverbands soll in einer Arbeitsgruppe fest etabliert werden. Interessierte sind willkommen – auch ohne grünes Parteibuch.
  • Print Friendly, PDF & Email