Unser Leitungswasser ist absolut sicher

Remagener Grüne sind empört über Schlechtreden von Trinkwasser durch Mineralwasserfirmen

Die Remagener Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen weist mit Empörung die aktuellen Versuche der Mineralbrunnen-Lobby zurück, Leitungswasser als unrein und sogar als schädlich darzustellen, wie dies jüngst in Anzeigenkampagnen erfolgt. Erstens, so der Grünen-Fraktionssprecher Frank Bliss, sei das Remagener Leitungswasser von den mineralischen Inhaltswerten her deutlich besser und für die Versorgung der Bevölkerung gesünder als viele der als Mineral- oder Tafelwasser bezeichneten Flaschenwässer. Zweitens sei es eine ungeheuerliche Verzerrung der Tatsachen, wenn das Leitungswasser als „künstlich aufbereitetes Produkt“ bezeichnet werde unter Verwendung von Hilfsstoffen und Chemikalien, gefährdet durch Nitrat, Dünger und Gülle. Es werde sogar – natürlich ohne Nennung der Quelle – behauptet, jede sechste Wasserprobe aus einem Wasserhahn überschreite zulässige Grenzwerte.

„Im Gegensatz zu vielen Mineralwässern, die weiterhin zumeist in Einweg-Pet-Plastikflaschen abgefüllt und häufig quer durch Deutschland und sogar Europa transportiert werden, kommt unser Leitungswasser aus dem Wahnbachtalsperrenverbund. Dessen Wassereinzugsebiet ist das erste in Deutschland, das seit vielen Jahrzehnten in Kooperation mit den Landwirten der Umgebung völlig frei von Nitratsalzen gehalten wird, mithin ist die Wasserqualität kaum zu übertreffen“, so auch Fraktionssprecherin Stefani Jürries gegenüber der Presse.

Besonders verärgert sind die Remagener Grünen, weil diese Tatsachen den Betreibern der Kampagne gegen Leitungswasser selbstverständlich bekannt sein sollten und sie dennoch das „am besten kontrollierte Nahrungsmittel in Deutschland“ bewusst schlechtmachen. Nach Ansicht von Jürries sei es zudem unverantwortlich und sogar asozial, zu einer Zeit, wo insbesondere Senioren und Seniorinnen Probleme hätten, einkaufen zu gehen, die Betroffenen gezielt so zu verunsichern. „Hier werden ausgerechnet jetzt, wo besonnenes und verantwortungsvolles Handeln gefragt ist, Menschen zum Einkauf von etwas auf die Straße gejagt, für das sie zu Hause in der sicheren Küche nur den Hahn aufmachen müssen“, so Jürries.

Bliss weist in diesem Zusammenhang auch auf die „meilenweiten“ Preisunterschiede zwischen Flaschenwasser und Leitungswasser hin sowie die ebenfalls extreme Umweltbelastung durch die Plastikflaschenabfüllung von Mineral- und Tafelwasser. „Flaschenwasser ist der größte Marketingtrick unserer Zeit. In den verschiedenen Pet-Behältern kosten tausend Liter Wasser im Durchschnitt rund 500 Euro. Leitungswasser, zumindest aus Remagen, kostet dagegen nur rund 4,30 EUR pro Kubikmeter (1.000 Liter), da sind die Abwassergebühren für die Haushalte bereits eingerechnet. Damit ist das PET-Behälter-Wasser 116mal teurer als Remagener Leitungswasser.

Gleichwohl verstünden sich die Grünen nicht als Gegner von Mineralwasser, so Jürries und Bliss. Ein wirklich gutes Mineralwasser mit viel Kalzium, Magnesium oder anderen wertvollen Mineralstoffen sei eine gute Nahrungsergänzung. „Um die Ecke gefördert und abgefüllt ist es – wenn in wiederverwertbaren Glasflaschen abgefüllt –- auch aus Umweltgründen ein sehr gutes Lebensmittel. Selbstverständlich bleibt es auch eine Frage des ganz persönlichen Geschmacks, welches Wasser man trinken möchte. Aber es ist ganz sicher unnötig, das Leitungswasser, wie wir es in Remagen in seiner tollen Qualität aus der Wahnbachtalsperre haben, schlecht zu reden“, so die beiden Fraktionssprecher*innen.

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