Verantwortungsvolle Kommunalpolitik mit Blick in die Zukunft

Brücke Remagen Türme
Brückentürme bei Remagen in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hotelprojektes

Statt Hoteleröffnung im Jahr 2018 endlich neue Perspektiven für einen besonderen historischen Ort in Remagen

Der Stadtrat hat auf seiner Sitzung am 7. Dezember 2020 den Bürgermeister beauftragt, den Notarvertrag mit dem Projektplaner „Prime Properties“ rückabzuwickeln, und zwar mit deutlicher Mehrheit. Die Stadtratsmitglieder haben es sich mit ihrer Entscheidung alle nicht leicht gemacht. Wenn man aber jahrelang hingehalten wird und ständig neue Versprechen gemacht und dann wieder nicht eingehalten werden, ist es letztendlich nur konsequent und verantwortungsvoll, Fakten zu schaffen. Das ist nun endlich geschehen.

Auf der Stadtratssitzung vom 13. Januar 2015, also vor nun mehr fünf Jahren, wurde dem Notarvertrag und den vorhabenbezogenen Bebauungsplan zugestimmt. „Lediglich die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hatte schon damals erhebliche Bedenken an der Seriosität des Vorhabens in der vorliegenden Form und stimmte nicht zu. Leider sollten die GRÜNEN Recht behalten“, stellte Fraktionssprecher Frank Bliss zuletzt im Dezember 2020 fest.

Zwei Jahre später waren die ersten Termine seitens des Projektträgers bereits nicht mehr zu halten, dennoch verkündete Tom Krause in der Rheinzeitung vom 27. Dezember 2016: „Wir können den Zeitplan einhalten“ und man wolle das Hotel 2019 eröffnen.

Fünf Jahre gelang es Tom Krause, zu überspielen, was ihm die ganze Zeit fehlte: Er hatte weder einen Investor, noch einen Betreiber für das geplante Hotel, d.h. ihm fehlte die wirtschaftliche Grundlage für das Projekt. Sein Hut, aus dem er immer wieder neue potentielle Geldgeber zauberte, war groß: Ein Immobilienfonds aus Panama (!), dann einer aus Dubai, der nächste aus London und dann ein noch zu gründender Fonds aus Luxemburg. Und die Betreiber standen angeblich Schlange, nur Namen wollte man nicht nennen.

Auf der Stadtratssitzung vom 8. Juni wurde dann in fast kabarettistischer Manier ein Urenkel von Kaiser Wilhelm als Investor präsentiert und ein Betreiber, der das aber wenig später wieder selbst dementierte; er würde lediglich bei der Betreibersuche helfen. Am Ende war dann auch noch Corona schuld, dass man bei den Banken keinen Termin bekommt, wenn man über 45 Millionen Euro verhandeln will.

Spätestens jetzt war bei den meisten Stadtratsmitgliedern der Geduldsfaden gerissen. Dass man sich dann endlich mit deutlicher Mehrheit von dem Projektträger getrennt hat, war dringend nötig und verantwortungsbewusste Kommunalpolitik sowie die einzig richtige Konsequenz für die positive Entwicklung Remagens. So wird nun der Weg frei für neue Ideen und Initiativen rund um die Brückentürme. „Nach fünf Jahren Stillstand besteht jetzt glücklicherweise wieder die Hoffnung auf eine realistische städtebauliche Entwicklung an dieser historischen Stelle, die für Remagen viel Potential für die Zukunft birgt“, blickt Fraktionssprecherin Stefani Jürries positiv ins Jahr 2021.