Wiederaufbau oder klimaangepasster Rückbau an der B266?

Katharina Dröge an der B266
Katharina Dröge, Vorsitzende der GRÜNEN Bundestagsfraktion in Berlin informiert sich über die B266

Am Bahnhaltepunkt Heimersheim wurde Katharina Dröge, MdB von rund 25 Menschen erwartet, die mit ihr über die Situation des Wiederaufbaus der Bundesstraße B266 sprechen wollten. „Einen kompletten Wiederaufbau der B266 darf es aus unserer Sicht an dieser Stelle nicht geben,“ so die einhellige Meinung. Hochwasserschutz und klimagerechter Aufbau bedeutet, der Ahr mehr Platz zu geben und dem Verkehr nicht mehr die höchste Priorität einzuräumen. Dies ist die klare Forderung der Bürgerinnen und Bürger ein Jahr nach der furchtbaren Flutnacht im Juli 2021.

Christoph Scheuer begrüßte Dröge und zeigte ihr die für die B266 künstlich hergestellte Engstelle der Ahr, an der sie zwischen B266 und den Gleisen der Ahrtalbahn eingezwängt ist. „Durch den Rückbau der B266 von vier auf zwei Spuren würde ein Retentionsraum frei, und es könnten fünfzig Prozent mehr Wasser an dieser Stelle bei Hochwassersituationen abfließen und somit auch Menschenleben geschützt werden,“ waren sich die Anwesenden einig. Die Ahr stieg an dieser Stelle auf ca. 10 Meter Höhe und zerstörte nicht nur große Teile der B266, sondern ergoss sich auch in die dahinterliegenden Stadtteile, die hinter dem Damm der B266 liegen. Die Überschwemmung führte leider nicht nur zu erheblichem Schaden, sondern auch dem tragischen Tod von Menschen im Stadtteil Heimersheim und Heppingen,“ so Robert Füllmann und Udo Heimermann von der bewusst nicht parteipolitisch aufgestellten Arbeitsgruppe Verkehr, die sich aus Bürgern und Bürgerinnen der Stadtteile Heimersheim, Green und Ehlingen zusammensetzt.

„Beim schlichten Wiederaufbau – wie aktuell geplant- würden wir einen veralteten Verkehrsplan aus den 90ern umsetzen, 4-spurig und mit Fokus auf Automobilität. Die Flut hat uns aber gezeigt, dass es nicht um die Erhöhung der Fließgeschwindigkeit von Verkehr auf der Straße geht, sondern um die Reduzierung der Fließgeschwindigkeit des Flusses,“ so Christoph Scheuer. Dröge ergänzt: „Wir brauchen die Neubewertung der Verkehrsplanungen auf Bundesebene. Ich werde die Eindrücke und Daten, die mir hier mitgeteilt wurden in Berlin besprechen. Die Themen Kosten-Nutzen und Klimaanpassung müssen spätestens nach der Flutkatastrophe zusammen gedacht werden.“

Bündnis 90/ Die GRÜNEN
Kreis Ahrweiler



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