A1-Weiterbau: Völlig überholtes Konzept

Die GRÜNEN-Verkehrsexpertinnen MdB Susanne Menge (links) und MdL Jutta Blatzheim Roegler informierten in Adenau über die Planungen zum Weiterbau der A1.
Die GRÜNEN-Verkehrsexpertinnen MdB Susanne Menge (links) und MdL Jutta Blatzheim Roegler informierten in Adenau über die Planungen zum Weiterbau der A1.

GRÜNE informierten über Planung zum A1-Weiterbau: „Völlig überholtes Konzept aus den 1970er-Jahren“

Adenau, 26.11.22. Der Kreisverband Ahrweiler von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatte MdB Susanne Menge, Obfrau im Verkehrsausschuss des Bundestages, und MdL Jutta Blatzheim-Roegler, verkehrspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, zu Gast in Adenau. Sie informierten über den Stand der Planungen und Möglichkeiten zur Beteiligung der Bevölkerung am aktuellen Planfeststellungsverfahren für das 10,54 km lange Teilstück der A1. Eingaben sind bis zum 07.12.22 möglich.

Seit 50 Jahren bestehen Pläne, die Autobahn A1 zwischen Kelberg und Blankenheim zu bauen. „Für die Umsetzung dieser ‚Auto-Vision‘ müsste umfangreicher Raubbau an der Natur betrieben werden. Das ist unverantwortlich. Wir müssen vielmehr weg von der alten, rein ökonomischen Festlegung, wie unsere verkehrliche Infrastruktur aussehen muss. Klimaschutz muss eine klare Priorität haben. Da passt ein Weiterbau der A1 nicht mehr“, so MdB Susanne Menge. Auch finanziell spricht aus ihrer Sicht vieles dagegen: „Schätzungen aus dem ersten Quartal 2022 lagen bei 630 Mio. Euro, aber die Beträge dürften mittlerweile erheblich höher liegen. Das Geld hat der Bund nicht für Neuausbau.“

Jutta Blatzheim-Roegler, MdL, stimmt dem zu: „Wir brauchen eine zeitgemäße Straßeninfrastruktur, die den großräumigen Schwerlastverkehr auf vorhandene Autobahnen lenkt. Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes muss jedes Neubauprojekt auf den Prüfstand – auch die A1. Die Katastrophe an der Ahr im vergangenen Jahr hat deutlich gemacht, dass weitere großflächige Versiegelungen von intakten Naturräumen vor allem in der Nähe von Flüssen vermieden werden müssen. Auch deshalb lehne ich als GRÜNE Verkehrspolitikerin der Fortführung der Planung zur A1 ab.“

„Das Bundes-Klimaschutzgesetz verlangt eine drastische Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Verkehr bis 2030 – für uns ein Widerspruch zum Weiterbau der A1. Wir sehen hier unsere Verantwortung für die junge Generation, einzuschreiten und dieses Projekt aus den 1970er-Jahren ad acta zu legen“, sagt Claudia Schmitz, Sprecherin der GRÜNEN im Kreis Ahrweiler und ergänzt: „Nach der Flutkatastrophe 2021 wurde die Entwässerungsplanung überprüft, da Teile des Oberflächenwassers der A1 in die Ahr geleitet werden sollen. Einwendungen der Bevölkerung gegen die angepassten Planungen sind bis 7. Dezember möglich.“ Informationen dazu erhalten Bürgerinnen und Bürger per E-Mail an a1@gruene-aw.de.

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