Klimaschädliche Aluminium-Fassade für die neue Sporthalle in Altenburg

eine Holzfassade sieht auch nach über 20 Jahren noch ansprechend aus und fügt sich harmonisch in die Landschaft ein (Foto: Jutta Pürling)
eine Holzfassade sieht auch nach über 20 Jahren noch ansprechend aus und fügt sich harmonisch in die Landschaft ein (Foto: Jutta Pürling)

Bündnis90/DIE GRÜNEN bedauern sehr die Entscheidung im Verbandsgemeinderat Altenahr, die Fassade an der neuen Sporthalle mit Trapezblechen aus Aluminium und nicht mit klimafreundlichem Holz zu gestalten.

„Die Herstellung von Aluminium ist besonders energieintensiv und emittiert extrem viel CO2, dazu ist sie hochgradig umweltschädlich. Das Ausgangsmaterial für Aluminium ist Bauxit, bei dessen Abbau alkalischer, giftiger Rotschlamm entsteht, für den es keine Weiterverwendung gibt und deponiert werden muss. Das hat bereits zu schlimmen Umweltkatastrophen in Ungarn und Brasilien geführt, bei denen Menschen ihr Leben verloren und ganze Landschaften langfristig vergiftet wurden. Diese Tatsachen sind seit langem bekannt. Das Argument der Langlebigkeit von Trapezblechen, greift viel zu kurz. CO2-Einsparungen müssen jetzt erfolgen und ein ‚Schönrechnen‘ des CO2 Ausstoßes über 60 Jahre ist nicht vertretbar, da es sehr gute klimafreundlichere Alternativen gibt“ erklärt Johannes Fuhrmann von B90/DIE GRÜNEN .

„Holz ist der klimaneutrale Baustoff, er bindet dauerhaft CO2 und ist regional, auch bei uns, verfügbar“, so Markus Noack, Förster in Kesseling und ergänzt: „Lärche und Douglasie sind prädestiniert für Außenfassaden, zumal an der Sporthalle kein Bodenkontakt besteht und die Fassade keinem Spritzwasser ausgesetzt ist. Diese Hölzer sind dank ihres Öl- bzw. Harzanteils auch ohne chemische Behandlung sehr langlebig. Als gute Beispiele können hier das vor über 25 Jahren erbaute evangelische Gemeindehaus in Ahrbrück und das Haus des Waldes in Adenau angeführt werden. Ein markanter Holzbau mit einer sehr schönen Holzfassade war bis zur Flut die Viktoria Campingstation in Kreuzberg, die auch nach 20 Jahren nichts von ihrem schönen Aussehen eingebüßt hatte und seinerzeit mit dem Holzbaupreis Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurde. Vor 20 Jahren war man also schon mal weiter“.

Fast alle Dörfer der Verbandsgemeinde Altenahr besitzen eigenen Wald und vermarkten ihr Holz andernorts.  „Es ist kaum nachzuvollziehen, dass gerade unsere Region, die so stark den Klimawandel zu spüren bekam, dieses Potential des klimafreundlichen Bauens nicht erkennt. In anderen Kommunen ist man stolz auf moderne, emmissionsarme Holzbauten“ beklagt Jutta Pürling. 

Der Klimawandel wird immer drängender. Europa heizt sich so schnell auf wie kein anderer Kontinent, Rheinland-Pfalz steuert derzeit direkt auf 2°C Erwärmung zu, damit sind die  Lebensgrundlagen aller und die Zukunft der nächsten Generation in Gefahr. 

„Mit der Entscheidung ‚pro Aluminium-Fassade‘ wurde im VG-Rat die große Chance vertan, als kommunaler Träger beim Klimaschutz Vorreiter zu werden und den CO2-Ausstoß beim Bau von Gebäuden zu senken. Das in Arbeit befindliche Klimaschutzkonzept der Verbandsgemeinde muss dringend Ziele definieren, damit das Verständnis und die Bereitschaft wächst, Entscheidungen im Wiederaufbau und generell für unsere Region so zu treffen, dass Klimaneutralität keine leere Worthülse bleibt“, drängt die Fraktion von B90/DIE GRÜNEN.

 

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