Die Grüne Gemeinderatsfraktion hat in der letzte Gemeinderatssitzung der Gemeinde u.a. eine Erhöhung des Projektbudegts des Kinder- und Jugendbüros für 2026 beantragt und dieses konnte erfolgreich durchgesetzt werden.mZusätzlich hat die Gemeinderatsfraktion in der Diskussion angeregt bei der Neugestaltung der Kinderspielplätze die Kinder aktiv einzubeziehen und auch hier gab es von den anderen Fraktionen Unterstützung und Zuspruch.
Für alle interessierten nachfolgend Auszüge aus der Haushaltsrede:
…
Wir begrüßen, dass das Radwegekonzept Zug um Zug bereits in den vergangen Jahren umgesetzt wurde, aber auch zukünftig in der Umsetzung ist. Hier ist uns wichtig zu erwähnen, dass dieses im Kern auf eine Initiative der GRÜNEN zurückzuführen ist, wenn auch andere Fraktionen zwischenzeitlich Freude daran finden, sich mit diesem zu schmücken.
Außerdem schätzen wir die Tätigkeit rund um das Thema HochwasserSchutz und Starkregenvorsorge, die auch wieder wesentlicher Bestandteil des Haushaltes 2026 sein wird. Nichtsdestotrotz möchten wir weiterhin dazu ermuntern, spätestens zu Beginn des Jahres 2026 dem Gewässerzweckverband Landkreis Ahrweiler- GZV Ahrweiler – beizutreten und hierdurch nicht wie von einigen befürchtet die Handlungsfähigkeit in diesem Bereich zu verlieren, son dern durch die Kooperation in der Gemeinschaft zu gewinnen.
Ein weiterer wichtiger Anteil des Haushaltes stellt sowohl die Kinder- und Jugendarbeit als auch das Projekt Älterwerden in der Grafschaft dar. Hier sehen wir aber insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit Bedarf für ein Ausweitung des gemeindlichen Engagements. Auch bei den Spielplätzen besteht ein akuter Handlungsbedarf, der im Haushalt anerkannt wurde. Hier hoffen wir sehr, dass zeitnah alle Spielplätze wieder mit für die Kinder attraktiven Geräten ausgestattet werden. Uns liegt eine aktive Einbeziehung der Kinder sehr am Herzen.
Auch unsere Freiwillige Feuerwehr leistet seit Jahrzehnten gute und wertvolle Arbeit bei einer guten Ausstattung. Hierfür wurde zurecht wieder eine größere Position im Haushalt verankert. Um hier jedoch auch in Zukunft motivierte Ehrenamtler zu halten und für Nachwuchskräfte interessant zu bleiben, gilt es weiter zu investieren und an wohl überlegten Orten auch entsprechende dezentrale und für die Tätigkeit als Feuerwehrmann:frau attraktive Feuerwehrhäuser anzubieten. Wie das Beispiel in Winnweiler zeigt, könnten auch wir durch modulare Holzbauweise tolle und innovative Ergebnisse erzielen.
Wo liegen verpasste Chancen?
Uns fehlt eine Perspektive zum Klimaschutz. Es gibt in der Gemeinde Grafschaft weiterhin kein:e Klimamanager:in und keine Strategie für den Weg zur Klimaneutralität. Nahezu alle umliegenden Kommunen haben die Problematik erkannt und gehandelt: Die hier beschäftigten Klimaschutzmanager:innen arbeiten bereits eng und bereichernd zusammen.
Nur so wird es möglich sein dieses unverkennbar wichtige Thema inhaltlich anzugehen und zu prüfen, was getan werden kann. Ein mit professioneller Ausrichtung umgesetzter Klimaschutz stärkt nicht nur unsere Umwelt, sondern wirkt sich gleichzeitig auf die Lebensqualität der Einwohnenden der Gemeinde Grafschaft positiv aus. Hierzu könnte nachgelagert eine gestiegene Attraktivität der Kommune für Fachkräfte und junge Familien als Lebensmittelpunkt resultieren. Im vergangenen Jahr wurden großzügig wichtige ökologische Positionen (Bienenwiesen, PV Dachanlage, Erwerb ökologischer Flächen und Waldflächen) aus dem Haushalt gestrichen. Deren Umsetzung wäre durch die von uns beantragte Grundsteuer B Erhöhung in großen Teilen ohne weitere Kreditaufnahmen zukünftig möglich. Statt uns vorzuwerfen, dass wir unsere Mitbürger:innen unverhältnismäßig mit einer Steuererhöhung belasten, wäre es clever die zukunftsfähige Finanzierung der Gemeinde nicht aus dem Blick zu verlieren. Bei der geforderten Anpassung der Grundsteuer würden Mehreinnahmen generiert, die ökologisch wertvoll verwendet werden könnten. Uns würden zudem mit großer Sicherheit Förderungen zugestanden, bei denen wir aktuell bangen müssen, diese einzubüßen. Zum Vergleich: umgerechnet würde die genannte Steueranpassung für jede Einwohnerin und jeden Einwohner der Gemeinde den Verzicht auf 3,21 Euro, also weniger als einen Coffee-To-GO pro Monat darstellen.
Niemand kann mehr ernsthaft leugnen, dass unser bisheriges „Mehr, mehr, mehr” riesige Schäden zur Folge hat und weitere haben wird. Mit dem Streben nach mehr quantitativem Wachstum zimmern wir den Sarg unserer Nachfahren. Lassen Sie uns deshalb im Sinne der nachfolgenden Generationen umdenken. Fangen wir an, wirklich nachhaltig zu handeln – unsere Kinder und Kindeskinder werden es uns danken.
