Gemüse Carl – Ökologischer Anbau mitten in Adenau

Die GRÜNEN stellten positive Öko-Gemüse-Projekte vor

Bündnis90/DIE GRÜNEN aus dem Adenauerland und die ÖPD aus Adenau wollten zeigen: Auch wenn die Böden in der Eifel denkbar schlecht sind, man kann hier auch gutes Gemüse anbauen, wenn der Boden biologisch kultiviert wird. Der Biobauer der Wahl an diesem Abend ist Carl Philipp Löhr, 33 Jahre jung und Biogärtner aus Leidenschaft.

Carl wollte ursprünglich in die Industrie, aber eine Auszeit in Südamerika änderte alles. In Peru arbeitete er bei einem Ökobauern und lernte viel über Nachhaltigkeit und Permakulturen. Zurück in Deutschland schrieb er ein Buch und verwandelte den 1000 m² Garten seiner Eltern in einen Bio-Gemüsegarten. Mit viel Mühe baute er den humusarmen Boden auf und nutzt nun alle organischen Abfälle. Drei Jahre später hat er ein Abosystem für Gemüse und verkauft aus der Garage am Ende des Eulenwegs in Adenau. Er pflanzt 40 Gemüsesorten in drei Zyklen und bewässert mit Regenwasser, ergänzt durch Leitungswasser bei großer Trockenheit. Auf der GRÜNEN-Veranstaltung in Adenau beeindruckten seine Bilder die Besucher, die vor allem wissen wollten, wie er Schnecken bekämpft. Überraschenderweise hat er kaum Probleme damit. Carl kann davon leben, aber für eine Familie reicht es nicht. Auch Mathias Heeb, leidenschaftlicher Ökobauer, präsentierte seinen Verein „Frankensiedlung Nithrindorp“ in Nierendorf, Grafschaft. Es ist eine Solidarische Landwirtschaft, die auf ausgelaugtem Boden entstand und jetzt 24 Familien mit Biogemüse versorgt. Geld verdienen sie nicht, da die Preise sonst zu hoch wären. Doris Schmitten und Gabriele Bartelt berichteten von einem wachsenden Interesse am Gemüsegärtnern, in ihrer Signal-Gruppe gibt es inzwischen 27 Mitglieder. Claudia Schmitz von den GRÜNEN, die den Abend organisiert hatte, zeigte sich zufrieden und optimistisch, dass noch mehr Menschen Gemüseprojekte starten werden. „Europas Ziel sind 30% mehr ökologischer Anbau bis 2030. Da gibt es noch viel zu tun, auch in der Eifel.“