Marathon statt Sprint – Potentiale des Regenrückhaltes an der Ahr nutzen

GRÜNE gegen Flächenversiegelung für mehr Regenrückhalt

Kreisstadt GRÜNE des Ortsverbandes Bad Neuenahr-Ahrweiler besuchten Anfang Mai den Vortrag von Prof. Schüttrumpf zu Potentialen des Regenrückhaltes im Einzugsgebiet der Ahr.

Der Co-Leiter des KAHR-Projektes (Klimaanpassung und Hochwasserresilienz) stellte die erste Phase des Projektes, die theoretisch ermittelten Rückhaltepotentiale vor. Auch die Planungen nach dem letzten Extremhochwasser 1910 wurden mit betrachtet. Er zeigte eindrucksvoll, was bislang für einen zukünftigen Hochwasserschutz an der Ahr realisiert werden konnte. Die Umsetzung eines bestmöglichen Hochwasserschutzkonzeptes braucht jedoch einen langen Atem. Wären die Jahrzehnte alten Pläne zur Wasserrückhaltung umgesetzt worden, hätte es 2021 nicht dieses katastrophale Schadensbild gegeben. Modellhaft berechnet wurden ca. 100 Millionen Kubikmeter Wasser, das wahrscheinlich in der Fläche geblieben wäre. Das ist das Dreifache der Menge, die nötig war, um die Flutkatastrophe 2021 auszulösen.

Die versammelten GRÜNEN der Kreisstadt waren sich einig. Diese Fehler dürfen sich nicht wiederholen. Hochwasser wird uns zukünftig häufiger aufsuchen. Der Frontalangriff einiger Parteien auf Kreisverwaltung und parteilose Landrätin ist völlig unangemessen. Der Hochwasserschutz könnte schon wesentlich weiter sein, wenn dieser in den letzten Jahrzehnten priorisiert worden wäre. Große Maßnahmen wurden aber nicht angegangen. Daher sollte jedes Kreistagsmitglied in Demut unterwegs sein.

Die beiden beauftragten Ingenieurbüros werden wahrscheinlich noch in diesem Jahr ihre Berechnungen, welche Maßnahmen fast ohne Beeinflussung der bebauten Flächen umsetzbar sind, abschließen können. Prof. Schüttrumpf sah die Umsetzung einer maximal möglichen Wasserrückhaltung bis 2060 als realistisch an. Nicht die Bürokratie würde kostbare Zeit kosten sondern der Landerwerb, die Akzeptanz für Maßnahmen vor Ort und Widersprüche rechtlicher Art. So schnell wie möglich und so effektiv wie nötig – natürliche und technische Schutzmaßnahmen brauchen in jeder Phase der Planung und Durchführung somit höchste Priorität, will man den Landkreis Ahrweiler in puncto Hochwasser und Starkregenereignisse krisenfest machen.

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