B 9 in Remagen langfristig zur Ortsdurchfahrt zurückbauen

Remagener Grünen-Stadtratsfraktion diskutierte Verkehrsfragen

Mit einem Lob an die Remagener Verwaltung und die Leiterin der Ordnungsbehörde leitete der Grünen-Fraktionsvorsitzende Frank Bliss am 4. November sein Referat zum Thema „Verkehr in Remagen“ ein. Im Rahmen der offenen Fraktionssitzung der Umweltpartei in der „Casa Antonio Lopez“ ging es zunächst um die Ergebnisse der Verkehrsschau, die die Verwaltung zusammen mit Vertretern der Landesmobilitätsbehörde, der Polizei und Vertretern der Stadtratsfraktionen kürzlich durchgeführt hatte. „Hier hat die Verwaltung vorzügliche Vorarbeit geleistet. Durch zahlreiche Verkehrs- und Geschwindigkeitsmessungen konnte eindeutig belegt werden, dass an vielen neuralgischen Punkten in Remagen insgesamt zu schnell gefahren wird. Eine beachtliche Anzahl von Fahrzeugen hat sogar die erlaubten Geschwindigkeiten so extrem überschritten, dass dadurch Menschen akut gefährdet wurden“, so der Grünen-Sprecher.

„Entsprechend haben sich die Teilnehmer der Verkehrsschau auf Antrag der Grünen sowie des Ortsbeirates Remagen einmütig dafür entschieden, für die Birresdorfer Straße vom „Waldschlösschen“ kommend ab Stadteinfahrt eine Tempo 30-Zone einzurichten und zwar bis zur Einmündung der Bergstraße in die B 9“.

Ebenfalls auf Antrag von Grünen und Ortsbeirat Remagen plädierte die Expertenrunde dafür, in Höhe des Bahnhofes und des P+R-Platzes in Remagen eine Querungshilfe auf der B 9 einzurichten. Dies habe, so Grünen-Sprecher Bliss, einen doppelten Zweck: Zum einen könnten Fußgänger von der Bahn-Unterführung kommend die B 9 dann deutlich einfacher und sicherer in Richtung „Am Anger“ überqueren als heute. Zum zweiten aber erfülle eine Querungshilfe stets auch den Zweck, die Geschwindigkeit an dieser Stelle zu reduzieren. Und diese werde nach den Messergebnissen sehr häufig um das Doppelte und mehr der zugelassenen 50 km in der Stunde überschritten.

Für den weiteren Bereich der B 9 ab Wässigertal südwärts plädieren die Grünen in Übereinstimmung mit der Position der Remagener Polizei für einen mittelfristigen Rückbau der B 9 als sichere Ortsdurchfahrt, die zur Einhaltung der Tempo-50-Begrenzung zwinge. Ein Modell könnte hier Bad Breisig sein, wo zudem durch Abbiegespuren der Verkehrsfluss selbst bei reduzierter Geschwindigkeit sehr viel besser gewährleistet sei als in Remagen, „wo bisher auf der B 9 kreuz und quer gefahren, im Halteverbot und auf dem Bürgersteig geparkt und damit der Verkehr erheblich beeinträchtigt wird“.

Zu den im Zusammenhang mit Verkehr diskutierten Punkten der Grünen-Fraktionssitzung gehörte auch die neu gestaltete Rheinpromenade und das dort auftretende Problem zwischen Radfahrern und Fußgängern. Hier plädieren die Grünen für eine Öffnung des Radweges, der bekanntlich am Rhein eine nationale Bedeutung habe und deshalb nicht beliebig in einzelnen Ortschaften durch Fußgängerzonen zerstückelt werden dürfte. „Um Hard-Core-Radfahrer davon abzuhalten, durch die im Sommer bewirtschaftete Promenade zu preschen, plädieren wir Grünen für eine bessere Markierung des Radweges und die Anbringung von Schildern, die in witziger Weise an den Verstand der Radfahrer appellieren“, so Frank Bliss, der im Anschluss an das Thema vor den Gästen auch noch eine kurze Übersicht über die Verschuldungsproblematik der Stadt Remagen und Prinzipien einer sparsamen der Haushaltsführung vortrug.

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