Hunderte gegen Rechts auf Remagener Straßen

„Es gibt noch immer viel zu viele Unterstützer der Rechtsextremisten. Man muss sich den Rechten couragiert in den Weg stellen, ihnen zeigen, dass sie unerwünscht sind“, sagte Kreissprecherin und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke am Samstag in Remagen. Genau das ist den Remagenern gelungen: Mit dem „Tag der Demokratie“ zeigten hunderte Bürgerinnen und Bürger Flagge gegen Rechts. Der Aktionstag wird vom „Bündnis Frieden und Demokratie“ organisiert und richtet sich gegen eine alljährliche Demonstration von Rechtsextremisten durch die Römerstadt. Auch die Grünen waren mit einem Stand vor Ort vertreten.

Die Demonstration der rechtsextremen Hetzer war juristisch nicht zu verhindern. Mit dem „Tag der Demokratie“ zeigen die Remagener aber, dass rechtsextremes Gedankengut in der Stadt nicht erwünscht ist. „Die Bürgerinnen und Bürger haben sich den braunen Horden geschlossen in den Weg gestellt“, freute sich der Grüne Fraktionschef im Remagener Stadtrat, Frank Bliss. „In Remagen ist kein Platz für Rechtsextremismus, das hat der heutige Tag gezeigt. Die Stadt ist nicht umsonst schon seit Römertagen multikulturell.“ Büchertische, Buffets und andere kulturelle Angebote spiegelten diesen bunten Charakter wieder.

Das Konzept ging auf: Die vielen Besucher und das bunte Angebot verdrängten die rechtsextremen Demonstranten zwar nicht von den Straßen, aber zumindest von den Schlagzeilen. Das Friedensfest diente den meisten Medien als Aufhänger, über die versprengten Vorgestrigen wurde dort nur am Rande berichtet. Das couragierte Handeln der Remagener Bürgerinnen und Bürger scheint sich auch in  braunen Kreisen herumgesprochen zu haben: Die Zahl der demonstrierenden Rechtsextremen war im Vergleich zum Vorjahr rückläufig.