Grüne Exkursion geht A1-Lückenschluss auf den Grund

Am  Sonntag, dem 8. Sepember, wanderten die  Bundestagskandidaten Klaus Meurer  (Ahrweiler/Mayen)  und Jörg Kutzer (Euskirchen ) von Bündnis 90/die Grünen an der  länderübergreifenden  Trasse der geplanten Bundesautobahn A 1 im Bereich Nohn, Blankenheim-Ahrdorf und Dorsel mit Bürgern aus allen drei betroffenen Landkreisen und verschafften sich ein Bild vor Ort. Der Biologe Wolfgang Düx führte spannend und kompetent durch eine einmalige Landschaft und erklärte die erdgeschichtliche Entstehung und Entwicklung bis zum heutigen Tage und zeigte auch die Konfliktfelder zwischen Umwelt-, Natur-und Landschaftsschutz, Wassergewinnung, Gesteinsabbau, geplanter Autobahn  und Windkraftnutzung in Schutzgebieten auf.

Georg Schiffer von den Grünen in der Verbandsgemeinde Altenahr verwies auf die Nutzung des Trinkwassers in der „Nohner Kalkmulde“ in über 80 Ortschaften von Treis-Karden an der Mosel bis nach Dernau am Stadtrand von Bad Neuenahr-Ahrweiler und  auf das nicht ausreichende Trinkwasserschutzgebiet, das entgegen der seit 1995 geltenden „DVGW“- Richtlinie für Trinkwaserschutzgebiete  eben nicht das ganze ober- und unterirdische Einzugsgebiet erfaßt,  obwohl in der Kalkmulde mit den Förderbrunnen  sicherlich ein Teil des Ahbachwassers – in Trockenzeiten auch das ganze Ahbachwasser- im zerklüfteten Untergrund versickert.

Bürgermeister Adrian aus Dorsel zeigte den unmittelbar an seinem Ort vorbeiführenden Trassenverlauf mit geplanter Ahrtalbrücke und Parkplatz  und erwartet insbesonders durch die prognostizierten 6000 Lkws täglich, die in einer  Steigungen von vier Prozent auf die Ortschaft bis auf weniger als 200 Meter zufahren, eine unzumutbare Lärmbelästigung für seine Bürger. Adrian  berichtete auch über die von der Autobahnplanung blokierte Windkraftnutzung durch Ausgleichsflächen für den Autobahnbau in seiner Gemeinde und seiner Enttäuschung über die Meldung der Planung durch die rheinland-pfälzische Landesregierung in den nächsten Verkehrswegeplan der Bundesrepublik Deutschland.

Den Teilnehmern wurde in Dorsel eindrucksvoll das Zynische an dem von Autobahnbefürwortern benutzten Scheinargument „Die Bundesautobahn A 1 ist Umweltschutz für Menschen“ oder die in der Eifellandschaft plakatierte Floskel „Schluß mit Lärm und Stau“ bewußt.

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