Was uns alle angeht: Sozialpolitik verständlich gemacht

Professor Stefan Sell zu Gast bei der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen

heeb_sell_lenzAuf der Tagesordnung der zweiten Öffentlichen Fraktionssitzung der Remagener Bündnis-Grünen im Stadtrat steht am kommenden Sonntag, den 9. März, das Thema „Sozialpolitik“. Bekanntlich floriert die Wirtschaft in Deutschland und seit Jahren gab es so wenige Arbeitslose wie heute. Andererseits stöhnen nicht nur der Kreis Ahrweiler, sondern auch die Kommunen wie Remagen über steigende Sozialausgaben. Die Haushalte in Kreis und Stadt könnten vermutlich ohne neue Schuldenaufnahme auskommen, wenn da nicht die hohen Beihilfen zum Lebensunterhalt, Mietzuschüsse und andere Unterstützungszahlungen wären, auf die Hilfsbedürftige natürlich einen gesetzlichen Anspruch haben.

Offenkundig täuschen die offiziellen Statistiken. So gibt es sogar laut Angaben des statistischen Bundesamtes über zwei Millionen Menschen, die nicht arbeitslos gemeldet sind, aber einen Job suchen. Die meisten benötigen das Geld dringend, um eben nicht Sozialhilfe beantragen zu müssen. Hinzu kommen die „prekär“ Beschäftigten, darunter besonders die 400-EUR-Jobber. Von diesen gibt es im Kreis Ahrweiler besonders viele. Wer in diesem Bereich tätig ist, kann sich abstrampeln, ohne dennoch genügend Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Folglich landen auch viele Arbeitende in den Arbeits- und Sozialämtern.

Vor diesem Hintergrund steht das Thema „Sozialpolitik verständlich gemacht“ auf der Tagesordnung der Remagener Grünen, die zu der Veranstaltung gerne auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger einladen: am 9. März um 11.00 Uhr in die „Casa Antonio Lopez“ (gegenüber Apollinariskirche). Gast der Veranstaltung ist Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz. Der Redner ist bekannt durch zahlreiche Diskussionen und Veröffentlichungen zu sozial- und arbeitsmarktpolitischen Fragen. Er wird im Rahmen der Veranstaltung einen Überblick über die dringlichsten Herausforderungen der Sozialpolitik geben sowie mögliche Lösungswege aufzeigen.