GRÜNE pochen auf Investitionen in Haltepunkte und Bahnhöfe der Ahrtalbahn

Bahnhof Neuenahr mit verschlossener Türe
Hier kommen Sie nicht zum Zug: Bad Neuenahr-Ahrweiler

Der schwierige Ein- und Ausstieg zu und aus den Zügen der Ahrtalbahn im Haltepunkt „Ahrweiler Markt“ soll nun den Stadtrat beschäftigen.

Die Höhendifferenz zwischen Bahnsteig und Zügen dort stellt viele Fahrgäste weiterhin vor große Probleme. Kurzfristige Verbesserungsmaßnahmen, wie sie im vergangenen Jahr offiziell angekündigt worden waren, sollen plötzlich wieder verschoben werden. Anlaß genug für die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, einen entsprechenden Antrag zur Tagesordnung des Stadtrates an Bürgermeister Guido Orthen zu richten.

Fraktionssprecher Wolfgang Schlagwein erinnert an Pressemitteilungen im Frühsommer 2015, u.a. der Kreisverwaltung Ahrweiler, nach denen die Ein- und Ausstiegsituation in den Bahnhaltepunkten Rech und Ahrweiler Markt kurzfristig („noch im laufenden Jahr“) verbessert werden solle. Schlagwein, der auch Mitglied des Kreistages ist, hatte zuvor auf Kreisebene Fertigbauteile ins Gespräch gebracht, mit denen die Bahnsteige angehoben und der Ein- und Ausstieg für die Fahrgäste kurzfristig erleichtert werden könnte. Tatsächlich wurde dann ein Anheben der Bahnsteige im Rahmen von „Instandsetzungsmaßnahmen“ angekündigt. Solche Instandsetzungen benötigten, wie es 2015 hieß, „keine Planungsgenehmigung oder andere Voraussetzungen.“

Bis heute ist jedoch nichts umgesetzt worden. Im Gegenteil: „Der Bahnhaltepunkt Ahrweiler Markt wurde in Abstimmung mit dem Land Rheinland-Pfalz und dem zuständigen Zweckverband SPNV Nord zunächst zurückgestellt, da hier eine umfassende Modernisierungsmaßnahme mit entsprechendem Planungsvorlauf und die Klärung der Finanzierung notwendig sind. Mit einer Umsetzung ist frühestens 2019 zu rechnen“, heißt es nun, ein gutes Jahr später.

Die Grünen im Stadtrat geben sich damit nicht zufrieden. „Es ging ja gerade nicht darum, auf eine umfassende Modernisierung in ferner Zukunft zu warten. Es ging vielmehr darum, bis zu dieser durchaus und dringend notwendigen Gesamtmodernisierung vorher und kurzfristig wenigstens Abhilfe beim Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Zug zu schaffen. Und so wurde es dann ja auch öffentlich versprochen.“

Verärgert zeigt sich Schlagwein auch über die Türsperrung am Bahnhof Bad Neuenahr wegen von der Decke gefallener Putzteile. „Seit Monaten flattert da ein Absperrungsbändchen als einzige Reaktion der Bahn vor und hinter der offenbar dauerhaft verschlossenen Türe zur Bahnhofshalle herum. Irgendwann sind wahrscheinlich alle Türen auf diese Weise versperrt, und dann ist die Bahn auch gleich den lästigen Fahrkartenschalter und Servicepunkt in Bad Neuenahr los.“ Passend dazu wurde, so Schlagwein, vor wenigen Wochen in Stuttgart der Grundstein für das Milliardengrab des neuen unterirdischen Hauptbahnhofes gelegt, „Die Kehrseite der Medaille dieser Bahn-Prestigeprojekte zeigt sich entlang der Ahrtalbahn. Hier fehlt es an allen Ecken und Enden am Geld für Unterhaltungsmaßnahmen und selbst das Notwendigste. Für das Bahnmanagement sind wir halt nur ´Provinz´.“

Print Friendly, PDF & Email