Wandertour zum Thema Hochwasser

Landtagsabgeordnete
Katharina Binz wanderte mit den Grünen aus dem Kreisverband Ahrweiler an der Ahr. Von den 85,1 km Gesamtlänge der Ahr fließen rund 17 km durch Nordrhein-Westfalen, etwa 68 km durch Rheinland-Pfalz. Davon bewanderten die Teilnehmer den herrlichen Abschnitt zwischen Ahrbrück und Altenahr bis hinauf zur Burgruine Are.
Im vergangenen Jahrhundert hat der Ausbau der Siedlungen, der Verkehrswege und der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu einer stetigen Verengung des Flussbetts geführt. Der Flusslauf wurde begradugt, die Ufer befestigt. Als Folge dieser Maßnahmen verschwanden die Auenstrukturen, die Fließgeschwindigkeit verdoppelte sich.
Die Ahr machte 2016 ihrem Namen als wilde Tochter des Rheins wieder alle Ehre. Durch Hochwasser bei gleichzeitigem Starkregen kam es am zweiten Juni zum Katastrophenalarm in der Verbandsgemeinde Altenahr. In einer dramatischen Rettungsaktion wurde der Campingplatz in Kreuzberg evakuiert. Bis zur Brust standen die Menschen dort im Wasser der über die Ufer getretenen Ahr. Wohnwagen und Zelte waren geflutet, alle Zufahrtsstraßen gesperrt.
An dieser Stelle trafen sich die Grünen mit dem Ortsbürgermeister von Altenahr Rüdiger Fuhrmann. Katharina Binz dazu: „Extremwetterereignisse mit heftigen Folgen, wie hier an der Ahr, kommen immer häufiger vor. Für uns Grüne folgen daraus zwei Dinge: einerseits muss noch mehr für den Klimaschutz getan werden und andererseits müssen wir uns alle an das veränderte Klima anpassen und Schutzmaßnahmen umsetzen. Hier in Altenaher möchte ich mich vor Ort informieren, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Folgen zukünftiger Hochwasserereignisse zu verringern.“
Der Grüne Fraktionssprecher im Altenahrer VG Rat Johannes Fuhrmann würde es begrüssen, wenn viele Einwohner der Ahr und Höhengemeinden an den Bürgerversammlungen in den verschiedenen Orten teilnehmen würden. Dort wird der Entwurf des Starkregen und Hochwasserschutzkonzept der Verbandgemeinde Altenahr vorgestellt.
“Besonders begrüßen die Grünen die geplante Freilegung weiterer Durchlässe unter den Brückenbögen zur Vermeidung eines Rückstaus der Ahr“, so Kreissprecherin Birgit Stupp. Die Uferrandzonen sollen abgeflacht werden, um wieder Auenlandschaften entstehen zu lassen. Der Fluss kann sich ausbreiten, flußabwärts liegende Gemeinden werden entlastet. Als langfristiger Effekt ist eine verbesserte Gewässerökologie zu erwarten. Das Land Rheinland-Pfalz hat eine Förderung durch die „Aktion blau plus“ in Aussicht gestellt, diese steht zur Freude der Grünen kurz vor der Genehmigung. „Ich freue mich sehr, dass man inzwischen den hohen Nutzen eines intakten Ökosystems an der Ahr auch zum Schutz vor Hochwasser erkannt hat und in das Hochwasserkonzept mit einfließen lässt,“ so Christoph Scheuer Grüner Kreissprecher.