Damit die Ahrtalbahn pünktlicher und zuverlässiger unterwegs sein kann 2019-03-262019-03-28 Bahnhaltepunkt Walporzheim: Hier lag das 2 Gleis. Heute könnte es helfen, den Begegnungsverkehr der Züge zu entzerren Die Grünen-Fraktion hat im Ahrweiler Kreistag einen Prüfauftrag für einen zuverlässigeren Betrieb der Ahrtalbahn durchgesetzt. 15 Ja-Stimmen reichten, weil sich eine Mehrheit des Kreistages der Stimme enthielt. „Jahrelang hat sich die Bahn auch im Ahrtal Gleise und Weichen unter dem eigenen Hintern weggerissen. Da kann man heute nicht nur nur den Kopf schütteln. Es wird Zeit, wenigstens einige davon wieder einzubauen“, sieht Fraktionssprecher Wolfgang Schlagwein Handlungsbedarf. Unter den alltäglichen Verspätungen und Zugausfällen leiden die Pendler, aber ebenso die Gäste und damit die Tourismusregion. Der Grünen Sprecher nannte konkrete Beispiele, wie das fehlende 2. Gleis im Haltepunkt Walporzheim. Es war vor Jahren ebenso entfernt worden wie eine Weiche im südlichen Gleisfeld des Bahnhofs Remagen. Hier könne ein Wiedereinbau den Begegnungsverkehr der Züge entzerren und die Pünktlichkeit der Bahn erhöhen. Dr. Pföhler hatte den Auftrag in der Sitzung schon für erledigt erklären wollen, bevor er überhaupt zur Abstimmung stand. Schlagwein widersprach und beharrte erfolgreich auf dem Antrag: „Mit dem lapidaren Satz, die Bahn sehe den Wiedereinbau eines Gleises nicht vor, lassen wir uns nicht abspeisen.“. Hier das Manuskript der Rede: Kreistag am 22. März 2019/Wolfgang Schlagwein Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Ahrtalbahn Anrede, sehr geehrter Herr Müller, ein herzliches Willkommen im Namen unserer Fraktion. Alles Gute für Ihr neues Amt als Verbandsdirektor. Wir haben unsere beiden Tagesordnungspunkte zum Bahnbetrieb für genau diese Sitzung des Kreistages beantragt, weil es die erste Sitzung dieses Kreistages nach Ihrem Amtsantritt ist. Sie sollen wissen: Der Kreistag AW weiß um die Bedeutung seiner beiden Bahnstrecken für die Mobilität der Menschen, die hier wohnen, aber auch der Gäste dieser Tourismusregion, die wir ja sind, und in der die Bahn nochmals eine zusätzliche Bedeutung hat. Der Kreistag weiß aber auch um den dringenden Handlungsbedarf hier. Es gibt einen riesigen Sanierungs- und Modernisierungsstau. Ganze Abschnitte, aber auch einzelne Teile und Elemente der Schieneninfrastruktur, Weichen, Gleise wurden stillgelegt, sind verfallen oder wurden noch in jüngster Zeit gar aktiv herausgerissen. Im Ergebnis leiden wir unter der völligen Überlastung der verbliebenen Infrastruktur, unter Zugverspätungen und Zugausfällen weit jenseits des Zumutbaren und Entschuldbaren, auch bei der Ahrtalbahn. Wieder wird die Bahn, wie seit Jahren, bei der Verteilung finanzieller Mittel vom Bund benachteiligt. RLP ganz besonders: Der Bundesverkehrswegeplan 2013 sah für Rheinland-Pfalz im vordringlichen Bedarf 1,785 Mrd. Euro für weitere Straßen vor, für die Schiene aber 0 Euro. Das hat Folgen. Der zur Landesgartenschau 2022 eigentlich fest vorgesehene neue Haltepunkt „Bad Neuenahr Mitte“, für den plötzlich eine Elektrifizierung der Strecke Voraussetzung sein soll, zentral im Mobilitätskonzept der LaGa, steht damit in Frage. Das nehmen wir nicht hin. Neben der Elektrifizierung gibt es noch andere Möglichkeiten, die Ahrtalbahn zu optimieren, ihre Leistungsfähigkeit, Kapazität und Zuverlässigkeit zu erhöhen. Unabhängig von bzw. flankierend zur notwendigen Elektrifizierung der Ahrtalbahn ist, so unser Antrag, zu prüfen, ob deren Kapazität durch einzelne Maßnahmen verbessert werden kann den Einbau von Weichen, z.B. im Bereich des südlichen Gleisfeldes im Bahnhof Remagenoder des in den 90er Jahren herausgerissenen 2. Gleises im Haltepunkt Walporzheim. Dabei ist auch zu prüfen, ob solche Maßnahmen eine betriebliche Verknüpfung mit der Mittelrheinbahn optimieren und sie sich mit den geplanten Anpassungsmaßnahmen für das RRX-Konzept am Mittelrhein verbinden lassen. Die Verwaltung soll beauftragt werden, über den Zweckverband SPNV Nord als Antreiber des Infrastrukturausbaus auf eine solche Prüfung hinzuwirken. Der Kreistag fordert zudem, so unser Antrag weiter, von der DB Netz AG zudem eine zügige Umsetzung des Elektronischen Stellwerks an der Ahrtalbahn. Dabei soll dessen betriebliche Aufgabenstellung sich nicht am Status Quo, sondern an Ausbaukonzepten zur Verbesserung des Nahverkehrs orientieren. Die Strecke muss insgesamt leistungsfähiger werden, um einen Beitrag bei den angestrebten Zuwächsen im Schienenverkehr leisten zu können“.
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