Informationsveranstaltung: Wegzug von REWE und Co aus dem Ringener Zentrum?

Fast 200 verunsicherte und verärgerte Bürger informierten sich, die Grafschafter Grünen hatten eingeladen. 

Wenngleich Mathias Heeb (Bündnis 90/ die Grünen) und mit ihren Wortmeldungen hierzu auch Lothar Barth (Ortsvorsteher Ringen, FWG) und Hubert Münch (SPD) aus rechtlichen Gründen nicht ihr ganzes Wissen um den geplanten Wegzug des REWE-Markts aus Ringen darlegen durften, so konnten sie doch die meisten Fragen der sehr verunsicherten und verärgerten Bürger detailliert beantworten. 

Schon im Vorfeld stellte sich die Frage, warum der Plan, REWE und Co in den Innovationspark umzusiedeln, nicht genauso präsent über die Presse publik gemacht wurde wie das Vorhaben, für jeden Bürger einen Baum zu pflanzen. 

Die Antwort war klar, als ca. 200 Bürger aus der gesamten Grafschaft besorgt, verärgert und mit Unverständnis über den geplanten Wegzug von REWE – einhergehend mit der Ansiedlung eines großen Einkaufszentrums neben dem Innovationspark bei Beller – diskutierten. 

Es wurde deutlich: Sehr viele Bürger aus Ringen und vielen anderen Ortschaften der Gemeinde Grafschaft fühlten sich nicht ausreichen informiert und sprachen sich vehement gegen die Vorgehensweise der Gemeindeverwaltung und gegen den Wegzug aus. 

Im Laufe des Abends kristallisierten sich einige Argumente für den Verbleib des allseits beliebten REWE-Markts im Zentrum von Ringen aus. Wichtig waren die fußläufige Erreichbarkeit, das ausreichende aber noch überschaubare Sortiment des REWE-Markts mit Bäckerei und Café, Einkaufen in familiärer Atmosphäre und direkt nebenan Apotheke, Post und weitere Dienstleister zu haben. 

Gegen die Ansiedlung eines großen Versorgungszentrums neben dem Innovationspark sprachen die Anonymität im Geschäftsgewusel, die weitere Versiegelung wertvoller Ackerflächen, was kaum mit dem Hochwasserschutzkonzept zu vereinbaren wäre, ein erheblicher Anstieg des Verkehrsaufkommens. Fast absurd erscheint der Wegfall fußläufig erreichbarer Nahversorgung angesichts des preisgekrönten Projekts “Älter werden in der Grafschaft“.  Abgesehen von den Vorteilen, die der Erhalt des fußläufig erreichbaren Versorgungszentrums im Zentrum von Ringen für die Bürger hat, muss in Angesicht der auch endlich einmal ein Umdenken in den Köpfen stattfinden und die Zerstörung von Natur und Umwelt vermieden werden, die eine Ansiedlung des Versorgungszentrums auf der grünen Wiese mit sich bringen würde.

Wir möchten an dieser Stelle das auf der Facebook-Seite der CDU aufgegriffene Zitat des Ringener Ortsvorstehers Lothar Barth (FWG) vervollständigen: „Wir versiegeln Flächen und anschließend werden wir bienen- und insektenfreundlich“. Sehr kritische Worte kamen auch von Seiten des Vettelhovener Landwirts und Mitglieds des Gemeinderats (FWG) Julian Wuzel.  Gemeinsam mit etlichen Bürgern, die am Informationsabend offensiv und teilweise fast ungeduldig ihre Unterstützung angeboten haben, wollen die Grünen nun parteiübergreifend darauf hinwirken, das “pulsierende Herz von Ringen“, das bestehende Versorgungszentrum zu erhalten. 

Die CDU hat sich hingegen auf ihrer Facebook-Seite bereits anderweitig positioniert. Auf die Anregung des Ringener Ortsvorstehers, dass die Bürger Druck auf ihre Gemeindevertreter ausüben sollten, antwortet die CDU aus der Gemeindeordnung RLP zitierend folgendermaßen: „Ratsmitglieder üben ihr Amt unentgeltlich nach freier, nur durch die Rücksicht auf das Gemeinwohl bestimmter Gewissensüberzeugung aus; sie sind an Weisungen oder Aufträge ihrer Wähler nicht gebunden.“ Damit stellt die CDU bemerkenswert klar, was ihr die Meinung der Bürger wert ist. 
Weiter heißt es auf der Seite der CDU: „…Man stelle sich jeder Diskussion und dem offenen Bürgerdialog …“ 

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