Wertschätzung von Frauen in Pflegeberufen

Frauen in Pflegeberufen – Mit dem Grünen Ohr unterwegs, hier auf dem Lindenplatz in Bad Neuenahr

Kreis Ahrweiler Mit dem Grünen Ohr auf Tour – Wie sehen die Bürgerinnen und Bürger die Situation für die Leistungserbringerinnen in der Pflegearbeit

Es sollte der Auftakt einer kreisweiten Tour sein. Am ersten Samstag im März vor dem Weltfrauentag suchten die Grünen der AG „Bildung und Soziales“ auf dem Lindenplatz in Bad Neuenahr das Gespräch mit den Besucherinnen und Besuchern des samstäglichen Wochenmarktes und der Neuenahrer Innenstadt. Tätigkeiten des Pflegens und sich Kümmerns werden überwiegend von Frauen geleistet. Die Bürgerinnen und Bürger waren sich einig: Es braucht eine bessere Entlohnung, mehr Personal und eine deutlich höhere Wertschätzung der Pflegeberufe. Und es wurde Rat gesucht. Schwester Kristina Schmidt, die in der häuslichen Pflege tätig ist, konnte den Kontakt zur Gemeindeschwester plus des Brohltals herstellen, fachlichen Rat zu Anträgen und Tipps zur Nachbarschaftshilfe geben.

Im Vorfeld dieser ersten Aktion hatten die Grünen Frauen des Kreises Ahrweiler in der Pflegearbeit interviewt. In welchem Beruf und Bereich arbeitet sie, wie ist ihre familiäre Situation, was bedeuten ihre Arbeitsbedingungen für die Familie? Und vor allem: Was würde sie sich von der Politik im Hinblick auf ihre Berufstätigkeit wünschen? Die pflegende Angehörige Uschi wünscht sich den Ausbau von Betreuungsangeboten – auch zuhause – und organisierte Nachbarschaftshilfe, die 60-jährige leitende Erzieherin fordert eine Erhöhung der Personalstunden und würde einen früheren Rentenbeginn begrüßen. Gemeinsame Forderungen der beiden interviewten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen sind der Abbau des Personalnotstandes und Planbarkeit der Arbeitszeit zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hebamme Maria mit zwei erwachsenen Kindern schlägt vor, durch höhere Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen den Beruf „Hebamme“ attraktiver zu gestalten und so junge Menschen für die Ausbildung zu gewinnen. Eine alleinerziehende Pflegetätige mit zwei schulpflichtigen Kindern sucht bezahlbaren Wohnraum in der Nähe ihres Arbeitsplatzes.

„Zu Zeiten der Coronakrise zeigt sich, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitswesen für das Überleben einer Gesellschaft ist. Das brandaktuelle Thema „Pflegenotstand“ wird uns auch in Zukunft begleiten“, so die Grüne Kreissprecherin Birgit Stupp. Die Grünen freuen sich auf eine Fortsetzung des kreisweiten Dialogs, das Grüne Ohr ist so bald wie möglich wieder unterwegs.

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