Erneut sind wir beim Versuch, in der Gemeinde Grafschaft endlich die Einstellung eines Klimaschutzmanagers auf den Weg zu bringen, im Gemeinderat gescheitert.
Der Bürgermeister hat auch diesmal wieder vehement die Meinung vertreten, dass eine solche Stelle bei uns überflüssig sei, da auf Grund der fortgeschrittenen Aktivitäten der Verwaltung bei der Abarbeitung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept ein viel zu geringer Zeitaufwand für eine solche Position verblieben ist.
Diese Sichtweise zeigt leider sehr deutlich, wie geringfügig die Verwaltung das Aufgabengebiet einschätzt. Mit bloßem wohlwollendem Beobachten der Entwicklung und einem jährlichen Bericht ist es heutzutage im Klimaschutzmanagement bei Weitem nicht mehr getan.
Jetzt wird zudem gefordert, dass ein Klimaschutzmanager in erster Linie die Verwaltung bei der Beschleunigung der Abläufe zur Umsetzung der vielen angestauten Maßnahmen helfen müsse. Als Erfüllungsgehilfe für eine überlastete Verwaltung ist die Stelle aber nicht gedacht, sondern dafür, dass Maßnahmen zum Klimaschutz aktiv gemanagt werden.
In der Gemeinderatssitzung wurde weiterhin ein Konzept für eine Aufgabenstellung gefordert. Dazu ist folgendes zu sagen:
Unser Entwurf mit einer detaillierten Aufgabenbeschreibung mit 32 Punkten liegt bereits seit dem 01.06.2022 der Verwaltung und den Gremien vor. Unser Entwurf basiert im Wesentlichen auf einem vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen „Leitfaden für Klimaschutzmanager*innen“. Das ist nichts, was sich die Grünen aus den Fingern gesogen haben. Der Entwurf ist übrigens im Ratsinformationssystem auf der Homepage der Gemeinde Grafschaft ausgehängt – das als Hinweis für alle Entscheider, die es bisher vielleicht noch übersehen oder ignoriert haben.
Das Klimaschutz-Team der Kreisverwaltung Ahrweiler hat unseren Entwurf übrigens auf unsere Anfrage hin positiv beurteilt.
Es ist für uns frustrierend, dass die Gemeindeverwaltung weiterhin mit abwertenden Darstellungen den völlig falschen Eindruck suggeriert, ein Klimaschutzmanager hätte in unserer Kommune kaum etwas zu tun. Damit unterbindet sie eine sachliche Diskussion. Es geht der Verwaltung offenbar viemehr darum, die Position des Klimaschutzmanagers in der Gemeinde Grafschaft zu verhindern.
Die Befürchtung, dass in absehbarer Zeit kein(e) Kandidat(in) gefunden wird, ist verständlich. Wir werden aber mit absoluter Sicherheit keine Besetzung der Stelle erreichen, wenn die Stelle überhaupt nicht ausgeschrieben wird.
