Eine Delegation der GRÜNEN aus den Kreisen Mayen-Koblenz und Ahrweiler besuchte die Anlage der EEW EnergiefromWaste (ehemals IHKW Andernach GmbH). Die Anlage liefert Strom und Dampf für das Weißblechwerk von Thyssen Krupp Rasselstein und spielt eine zentrale Rolle in der Kreislaufwirtschaft. Teil der Delegation waren Bundestagskandidatin Verena Örenbas, Claudia Schmitz, Rebecca Stallbaumer, Klaus Meurer sowie Mitglieder des GRÜNEN Ortsverbandes Andernach/Pellenz. Ziel des Besuchs war es, die Prozesse der Müllverwertung und Energieerzeugung besser zu verstehen.
Die EEW betreibt deutschlandweit 17 Werke, die den Restmüll aus der Gelben Tonne/Sack thermisch verwerten, um Energie zu gewinnen. Während etwa 40 % aus dem Gelben Sack Kunststoffe sind, die stofflich recycelt werden, gibt es nicht verwertbare Restmengen von 60 % – Mischkunststoffe und Fehlwürfe – die zur Energiegewinnung genutzt werden (Thermisches Recyceln). Diese Abfälle haben durch ihren Kunststoffanteil einen hohen Brennwert. In Andernach wird daraus Strom und Dampf für Industrieprozesse erzeugt. Damit trägt die Anlage dazu bei, fossile Energieträger wie Öl und Gas zu ersetzen und das Klima zu schonen. Sogar die Verbrennungsreste – wie Schlacke – finden im Straßenbau oder in Bergwerken Verwendung. Wichtig bei allem: Nichts geht auf eine Deponie.
Ein zentrales Thema war die politische Herausforderung der Müllverwertung. Obwohl die EEW-Anlage zur Müllreduktion beiträgt, fällt für das entstehende CO₂ die C02-Abgabe an, die jährlich steigt. Das belastet die Wirtschaftlichkeit der Anlagen, obwohl diese fossile Energie teilweise ersetzen. Geschäftsführer der EEW betonte, dass eine europäische Lösung nötig sei, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Es könne nicht sein, dass andere EU-Länder ihren Müll exportieren, während in Deutschland große Systeme für die Verwertung aufgebaut werden, deren Kosten kaum getragen werden.
Verena Örenbas nahm die Problematik mit nach Berlin und unterstrich die Bedeutung einer europäischen Kreislaufwirtschaft. „Die Kreislaufwirtschaft beginnt bei der Herstellung von Verpackungen und endet mit der Strom- und Wärmegewinnung. Das muss für alle gleich fair sein.“
Team Verena Örenbas
Bündnis 90/DIE GRÜNEN