Gesundheitsversorgung im Kreis Ahrweiler

GRÜNER Ausschussvorsitzender Josef Winkler aus dem Landtag in der Kreisstadt

Auf Einladung der GRÜNEN Kreistagsfraktion kam der Landtagsabgeordnete Josef Winkler, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, in den Kreis Ahrweiler. Die Krankenhaus- und Ärzteversorgung, die Geburtshilfe und die Chancen der Telemedizin zur Umsetzung des Pflege- und Strukturplans wurden in der Gesprächsrunde mit Frau Hornbach-Beckers, Fachbereichsleiterin II für Jugend, Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung Ahrweiler, thematisiert.

Die Zahl der über 67-Jährigen wird bis zum Jahr 2035 in Deutschland im vier Millionen zunehmen. Natürlich macht die demografische Entwicklung auch vor dem Kreis Ahrweiler nicht halt. Für einen starken Landkreis heißt das, in Zukunft insbesondere die ambulante Hilfe zu stärken und engmaschig zu vernetzen. Hin zu kleinen flächendeckenden medizinischen Versorgungszentren, die Haus- und Fachärzte von nicht-ärztlichen Aufgaben entlasten und Kompetenzen auf medizinisches Fachpersonal übertragen, das wird der Weg der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sein. Die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen ist wichtig für die Akzeptanz neuer Strukturen und Vertrauen in das Gesundheitswesen. Was sind die Bedarfe, welches Entwicklungspotential gibt es, wo sind Lücken? Die westlichen Gemeinden des Kreises Ahrweiler sind durch den Wegfall des Adenauer Krankenhauses und die Folgen der Flutkatastrophe am stärksten betroffen. Für die Verbandsgemeinde Adenau soll ein Projektbüro Vorschläge für eine verbesserte medizinische Infrastruktur erarbeiten. Das Bedeutung des Projektes unterstreicht die Förderzusage von Land und Kreis mit je 10.000 Euro.

Es gibt im Kreis Ahrweiler keine Geburtsstation mehr. Hebamme Carmen Eberle hat für ihre Hebammenpraxis ‚Ahrtaler Hebammenzimmer‘ mehrere kooperierende Hebammenpraxen und eine Diplompädagogin gefunden, die sich die schönen Räumlichkeiten der ‚Villa Vineta‘ in der Kreisstadt teilen. Eberle: „Wir bekommen viele Anfragen, die wir nicht alle bedienen können. Wo die Frauen letztendlich einen Platz, zum Beispiel für die Geburtsvorbereitung, finden entzieht sich unserer Kenntnis. Die Mobilität junger Familien des Kreises rund um die Geburt zu erfassen wäre sicherlich sinnvoll. Der Bedarf für weitere Hebammenkooperationen ist auf jeden Fall da. Gewünscht wäre neben dem Geschäftsmodell der Selbständigkeit die Möglichkeit eines Anstellungsverhältnisses, um die Last der Sozialabgaben zu verringern.“ Es gibt in Rheinland-Pfalz die Familienhebammen, die für die Frühen Hilfen zuständig sind. „Hier könnte eine Beschäftigung beim Landkreis als weiteres Modellprojekt entstehen“, so Birgit Stupp, stellvertretende Vorsitzende der GRÜNEN Kreistagsfraktion.

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