Jugendbeteiligung: höchste Zeit für Projekte! 2014-05-22 Nicht ohne Erstaunen verfolgten die Grünen-Fraktion das kleine Scharmützel zwischen SPD, CDU und FDP. Streitpunkt in der letzten Sitzung des Stadtrates, nur wenige Tage vor der Kommunalwahl am kommenden Sonntag, war das Thema Jugendbeteiligung. Das Erstaunen der Grünen entsprang dem Umstand, dass doch die Sitzung des für Jugendfragen zuständigen Fachausschusses erst vor wenigen Wochen ersatzlos abgesagt worden. „Da war den drei Fraktionen zur Jugendpolitik wohl nichts Wichtiges eingefallen“, stellte Fraktionssprecher Wolfgang Schlagwein fest. Kurz danach muß der SPD plötzlich doch noch Wichtiges in den Sinn gekommen sein, nämlich ein Jugendbeirat in der Kreisstadt. So wichtig, daß sie einen entsprechender Antrag ganz schnell dann doch noch auf die allerletzte Tagesordnung vor der Wahl aus dem Hut zauberte. Dabei hatten die vor zwei Jahren in der Kreisstadt organisierten Workshops mit und bei den Jugendlichen ganz andere Prioritäten ergeben. Die wollen sich nämlich in konkreten Projekten einbringen, statt in einem Gremium Tagesordnungen abzuarbeiten. CDU und FDP wiederum scheinen diese Ergebnisse der Jugend-Workshops nicht mehr recht präsent zu sein. Sie beantragten, um der SPD wenigstens irgendetwas entgegen zu setzen, eine erneute Befragung, wie Jugendliche denn nun beteiligt werden wollen. Die Grünen stimmten weder der einen noch der anderen Seite zu. „Es wird Zeit, dass die Verwaltung endlich auf die Schiene bringt, was die Jugendlichen wollen, nämlich konkrete Projekte. Die stadtteilbezogenen Workshops vor einem Jahr haben doch, nach 2012, ein weiteres Mal bestätigt, was die Jugendlichen wollen. Und sie haben weitere Ansätze für Projektarbeit geliefert, die längst hätten auf den Weg gebracht werden müssen“, richtet Schlagwein eine kritische Anmerkung an die zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung. Ganz aktuell verweist Schlagwein auf das gemeindeübrgreifende Projekt ‚Youth Voice‘. Auch hier wurden Jugendliche mit außergewöhnlich guter Resonanz befragt. Die vielen eingegangenen Statements vertiefte dann im April ein mehrtägiger Campus mit weiteren Projektideen. „Die Jugendlichen wollen loslegen und arbeiten, statt immer wieder mal befragt zu werden, und dann kommt nichts. Es wird Zeit, endlich auf deren oft genug geäußerten, eigenen Vorstellungen einzugehen, statt ihnen von oben einen Jugendbeirat aufzudrängen“, formuliert Wolfgang Schlagwein die Meinung der Grünen im Stadtrat.
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