Ausnahmeregeln reichen nicht gegen Klimawandel

Der Klimawandel führt zu ersten offiziellen Ausnahmezuständen im Landkreis Ahrweiler. Seit mehreren 2 Wochen erlaubt eine „Ausnahmegenehmigung“ der Kreisverwaltung die Ernte von Viehfutter auf Flächen, die eigentlich dem Natur- und Artenschutz dienen.

„Weil es wegen Gluthitze und Dürre für das Vieh nicht mehr genug zu fressen gibt, müssen jetzt die Öko-Flächen herhalten. Endet der

Artenschutz mit dem Klimawandel?“, fragen die Grünen im Kreistag. Und gehen noch einen Schritt weiter:

„Wo eine Rekordhitzewelle die andere jagt und der Boden immer mehr und regelmäßig austrocknet, bleibt die ‚Ausnahmegenehmigung’ keine Ausnahme. Dann steht der Arten- und Naturschutz in Frage. Nicht in Frage stellt der Landrat  allerdings weiterhin die Asphaltierung von Wäldern, Äckern, Wiesen und Weiden für das weitere Anwachsen des Straßenverkehrs. Allein der Weiterbau der A1 durch die Eifel würde der Landwirtschaft nochmals große Flächen entziehen und die Futterknappheit in Zukunft noch verschärfen.

Wir erwarten, dass der Landrat des Kreises Ahrweiler die Konsequenzen aus den wachsenden Folgeschäden des Klimawandels zieht und nicht nur mit sich wiederholenden Ausnahmeregelungen reagiert.


So schnell wie möglich müssen die Folgen von zunehmender Hitze, Starkregen und Stürmen für Menschen, Tiere und Umwelt erfasst werden. In einem kreisweiten Klimaanpassungsplan sind weitgehende Maßnahmen zur Eindämmung der zu erwartenden Risiken und Schäden zu treffen und zu koordinieren.
Darüber hinaus muss sich der Kreis aus Straßenbauprojekten wie dem Weiterbau der A1 verabschieden, wenn sich die Probleme nicht weiter verschärfen sollen. Auch aus finanziellen Gründen: für die überfällige Verkehrswende brauchen wir jeden Euro, auch für die jahrelang sträflich vernachlässigte und völlig überlastete Bahn.“