Kreis schafft Werkzeug an um Treibhausgase zu bilanzieren

Vor allem die junge Generation drängt auf wirksamen Klimaschutz


Antrag von Bündnis 90/Die Grünen findet Zustimmung im Kreisausschuss

Der Landkreis Ahrweiler wird Mitglied im Klimabündnis der europäischen Städte. Dies beschloss der Kreis- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung. Damit geht der Kreis die Verpflichtung ein, seine Treibhausgasemissionen kontinuierlich zu senken und in seiner Energieversorgung rechtzeitig kohlenstofffrei zu werden, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Auf Nachfrage des Grünen-Fraktionssprechers Wolfgang Schlagwein stellte sich allerdings heraus, dass mit dem Beitritt zum Klimabündnis noch keine Bilanzierung der Treibhausgasemissionen im Kreis Ahrweiler vorgesehen ist. Schlagwein war beim Lesen der Sitzungsvorlage nicht entgangen, dass eine solche Bilanzierung und das notwendige Werkzeug dazu im von Landrat Dr. Pföhler vorgesehenen Mitgliedsbeitrag von 947,01 € pro Jahr nicht enthalten sein konnte.

„Es ist ja nett, wenn man sich verpflichtet, seinen Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen zu senken. Aber dann sollte man schon auch messen können, wie man voran kommt und ob man sein Ziel auch erreicht. Ein solches Monitoring wäre schon seit 2011 erforderlich, als der Kreistag beschloss, Strom und Wärme zu 100 % aus Erneuerbaren Energien zu decken“, so Schlagwein. Nach längerer Diskussion stimmte der Kreisausschuss dann mehrheitlich dem ergänzenden Antrag der Grünen zu, das vom Klimabündnis gegen einen Zusatzbeitrag angebotene Bilanzierungswerkzeug anzuschaffen und auch einzusetzen.

Eine auf der Homepage der Kreisverwaltung veröffentlichte Einladung der Wirtschaftsförderung des Kreises Ahrweiler zu einem Netzwerktreffen unter dem Motto „!00 Steaks – 100 Kontakte“ stößt den Grünen in diesem Zusammenhang allerdings auf:

„Es scheint sich in der Kreisverwaltung noch nicht rundgesprochen zu haben, dass sich das Klimabündnis explizit auch dem Schutz der indigenen Völker der Regenwälder widmet. Es wirbt für weniger Fleischkonsum und und unterstützt den Widerstand aktuell gegen die Brandrodungen im Amazonasgebiet“, hoffen die Grünen auf einen weiteren Lernprozess.

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