Maria Hilf: erneut droht Schließung von Gynäkologie und Geburtshilfe

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GRÜNE Kreistagsfraktion appelliert an die Marienhausklinik

Nach einer bundesweiten Werbeaktion konnten im Sommer 2022 ein Chef- und ein Oberarzt zur Fortführung der gynäkologischen Abteilung und der Geburtshilfe im Krankenhaus Maria Hilf gewonnen werden. Zum September 2022 nahmen sie ihren Dienst auf.  Jetzt mussten sie die Klinik wieder verlassen.

Eigentlich wollte Chefarzt Dr. Spanier nach einer Übergangszeit zur Einarbeitung der beiden neuen Ärzte altersbedingt aus der Klinik ausscheiden. Doch den neuen Ärzten musste gekündigt werden. Nun steht Dr. Spanier mit seiner Oberärztin Dr. Schlesinger wieder da, wo sie im März 2022 schon einmal waren.  Aber die Schließung von Gynäkologie und Geburtshilfe im Bad Neuenahrer Krankenhaus darf keine Option sein. Für Geburten braucht es kurze Wege und die nächsten Kliniken sind weit weg.

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die GRÜNEN appelliert an das Krankenhaus Maria Hilf und die dahinterstehende Marienhaus-Gruppe, die Station nicht kampflos aufzugeben. Fraktionsmitglied Johannes Fuhrmann: „Es sollten noch einmal gemeinsam alle Anstrengungen unternommen werden, um Geburtshilfe und stationäre Gynäkologie im Kreis Ahrweiler zu halten. Vorstellbar ist zum Beispiel die Abordnung von Ärzten aus Kliniken der näheren Umgebung. Auf jeden Fall sollte man in unserer Nachbarstadt Bonn in Nordrhein-Westfalen nachfragen.“

Birgit Stupp ergänzt die Folgen für die Bürgerinnen und Bürger: „Wenn beide Abteilungen geschlossen werden, wird der Kreis Ahrweiler für junge Familien als Wohnort unattraktiver, der Überalterungsprozess beschleunigt. Aber auch für die Frauen ist es dann mit der standortnahen Betreuung vorbei. Auch wenn das Krankenhaus suggeriert, Bonn und Neuwied seien nah, ist dies eine negative Entwicklung für unsere Heimat.“

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