Auftakt zum Klimastammtisch in Mayschoss/Ahr

v.l.: Andreas Wolter, Dominik Gieler, Jutta Pürling, Anna May

Im März 2020 traten die Verbandsgemeinde Altenahr und der Kreis Ahrweiler dem „Klima-Bündnis der europäischen Städte in Partnerschaft mit indigenen Völkern bei. Die geschützten Territorien der indigenen Bevölkerung im Amazonas sind neben den Ozeanen der wichtigste CO2-Speicher. Rund 55% der Kohlenstoffe sind hier gespeichert, was sich direkt auf unser Klima auswirkt. Deshalb ist es so wichtig, diese Gebiete weiterhin effektiv zu schützen. Was dies an Chancen, Pflichten und Möglichkeiten bietet, damit beschäftigten sich am Freitag, den 22.März in Mayschoss rund 40 Interessierte auf Einladung von Bündnis 90/ DIE GRÜNEN in der VG Altenahr.

Verbandsbürgermeister Dominik Gieler wies darauf hin, dass der Beitritt zum Bündnis  im Verbandsgemeinderat einstimmig beschlossen worden sei und dass zukünftig das Handeln und die Entscheidungen im Einklang damit stehen sollten. Maßnahmen gegen den Klimawandel müssen definiert werden und Anpassungsmaßnahmen wären dringend erforderlich. 

Entsprechend machten der Kölner Bürgermeister Andreas Wolter, Vorsitzender des Klima-Bündnisses, und der Geschäftsführer Thomas Brose deutlich: „Klimawandel ist teuer, wie Sie im Ahrtal am eigenen Leib erfahren mussten“. Da auch Köln regelmäßig Probleme mit Hochwasser hatte, so Wolter, trat man schon 1993 dem Bündnis bei und arbeitet seitdem kontinuierlich daran, die CO2 Emissionen zu senken, z.B. durch die Elektrifizierung des ÖPNV.  Klimaneutralität zu erreichen sei aber ohne die Mithilfe der Bürger nicht möglich – vor allem im Hinblick auf die Wärmeversorgung von Gebäuden. 

Europaweit sind mittlerweile 2000 Städte und Gemeinden aus 25 Ländern Mitglied im Klima-Bündnis. Es bietet die Möglichkeit, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und systematisch am Klimaschutz zu arbeiten, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Vor allem das Setzen von Zielen gilt als entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel. Denn nur, wenn ein Ziel definiert ist, kann man überprüfen wie weit man gekommen ist, sonst laufen alle Anstrengungen ins Leere. Hierfür bietet das Bündnis Instrumente und Hilfestellung an. Maßnahmen gegen den Klimawandel, die direkt in das Leben der Bürger eingreifen, brauchen Akzeptanz. Hier bedarf es großer Überzeugungsarbeit und der Schaffung von klimafreundlichen Alternativen. 

Thomas Brose erläuterte, dass man 1993 noch davon überzeugt war, die CO2 Emissionen bis 2010 um 50 % reduzieren zu können. „Inzwischen werden Reduktionen von 10% im 5-Jahres-Rhytmus angestrebt, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Das Zeitfenster, um den Klimawandel durch Reduktion der Treibhausgase noch zu beeinflussen, schließt sich jedoch in 8-10 Jahren. Die extremen Wetterereignisse nehmen schon jetzt zu und immer mehr Kommunen in Deutschland und Europa sind betroffen“. 

Mit dieser Auftaktveranstaltung zu einem parteiübergreifenden Klimastammtisch, der künftig alle 2 Monate stattfinden soll und zu dem alle interessierten Bürger*innen eingeladen sind, wurde deutlich, dass es für die Verbandsgemeinde noch ein weiter Weg bis zur Klimaneutralität ist, und dass alle gefordert sind, daran mitzuwirken. Das nächste Treffen findet am 23.05.24 statt. Ort und Uhrzeit werden in der Presse bekannt gegeben.

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